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Frankreichtour 2005
Tours - Loire - Bretagne - Normandie - Paris
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Arnold, Klaus und Rainer aus Bochum unternehmen im Frühjahr 2005 eine Fahrradtour
durch den Nordwesten von Frankreich. Knapp 1300 km legen sie in 12 Tagen zurück.
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Datum
16.05.2005
Zwischenstopp in Paris
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Der Kauf unserer Zugfahrkarten mit Fahrradreservierungen und unterschiedlichen
Vergünstigungen hat 1 1/2 Stunden beansprucht, und zeitweise waren zwei Fahrkartenverkäufer
beschäftigt, eine reservierbare Verbindung herauszusuchen. Das Ergebnis war eine
Abfahrt um 2 Uhr von Bochum, nächtlicher Zwischenstopp von gut einer Stunde am
Frankfurter Hauptbahnhof.
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Ankunft am Gare du Nord |
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Gegen Mittag sind wir am Pfingstmontag in Paris angekommen.
Es war übrigens der Feiertag, der den Franzosen genommen werden soll. Die meisten
Beschäftigten haben wohl nicht ihren Dienst angetreten, so dass es noch ruhig auf
den Straßen war.
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Unterm Eiffelturm |
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Wir sind noch an der Seine entlang zum Eiffelturm geradelt, und haben sogar
den Arc de Triomphe mit dem Rad zu Zweidrittel umrundet. Wichtig: so in der
zweiten oder dritten Außenreihe bleiben, um nicht den aus dem Kreisverkehr
ausscherenden Fahrzeugen in die Quere zu kommen.
Von dem Bahnhof Paris Austerlitz fuhren wir am Nachmittag nach Tours und
übernachteten in der vorgebuchten Jugendherberge.
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Arc de Triomphe |
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Datum
17.05.2005
Strecke
Tours - Sarmur
Distanz
90 km
Durchschnitt
18,5 km/h
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Um 9 Uhr verließen wir die Jugendherberge in der Innenstadt von
Tours und fuhren zu dem Loireradweg. Der Radweg ist hier nicht an der Loire entlang geführt sondern
weiter südlich. Wie es so ist, wenn ein Schild fehlt oder übersehen wird,
fahren wir zu weit südlich und müssen schon einen Umweg in Kauf nehmen.
Zwischendurch wird Proviant besorgt (typisch: Salami, Käse, Pastete fürs Baguette,
wobei viele Boulangerien mittlerweile auch dunklere Brotsorten als Alternative
zum Weißbrot anbieten).
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Die Altstadt von Tours |
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Um 11.30 Uhr erreichen wir das Schloss Villandry,
das wir ausführlich besichtigen. Das Schmuckstück ist der kunstvoll angelegte
Garten, der symmetrisch mit Hecken und verschiedenen Gemüsesorten
bepflanzt ist. Die verschiedenen Ausführungen der Pflanzenformationen haben jeweils eine
besondere Bedeutung. Das Rätsel, wie diese breiten Heckenpartien geschnitten
werden haben wir noch nicht gelöst, da ja jede Heckenschere zu kurz ist, um
bis zur Mitte der Formationen vorzudringen.
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Schloss Villandry |
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Der Garten von Schloss Villandry |
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Knapp 3 Stunden dauert unser Rundgang
einschließlich der Besichtigung des Schlosses. Der Radweg verläuft in dem
Bereich meistens auf dem Loiredeich entlang, und man bleibt vor dem Autoverkehr
weitgehend verschont. Teilweise ist der Oberflächenbelag nicht befestigt; für
breitere Reifen kein Problem - bei Arnolds 28 mm Profil geht's aber an die Grenze.
Das nächste Schloss Rigny-Ussé schauen wir uns nur von außen an.
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Loirebrücke nach Langeais |
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Abwärts der Loire
verläuft der Radweg nicht dirket am Fluss entlang.
Um schneller voranzukommen nehmen wir die stärker befahrene Straße D947.
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Schloss Rigny-Ussé |
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Eine interessante Architektur
ist hier zu finden, Häuser, ja ganze Weinkellereien sind in den Sandstein geschlagen.
Nur die Fronten sind gemauert, die Räume sind in das weiche Gestein getrieben worden.
Endpunkt der Reise an diesem Tag ist Saumur.
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Savigny-en-Véron |
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Schloss in Montsoreau |
Weinkellerei bei Turquant |
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In der Touristenzentrale von Saumur erfahren wir,
dass es auf der Loireinsel am Zeltplatz eine Jugendherberge gibt, die nicht dem
französischen Jugendherbergsverband angehört. Wir übernachten dort und stellen fest, dass
wir neben einem kanadischen Reiseradler die einzigsten Gäste sind. Zum Abendessen gibt
es Couscous, von dem alle satt geworden sind.
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Loirebrücke in Saumur |
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Datum
18.05.2005
Strecke
Saumur - St. Florent-le-Vieil
Distanz
102,6 km
Durchschnitt
20,2 km/h
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Das Frühstück "petit déjeuner" hat meistens nur einen Mindestumfang:
Baguette, Butter und Marmelade, dazu Kaffee oder Tee und ggf. Milch. Manchmal
gibt es noch Corn Flakes und vielleicht einen Jogurt dazu. In der Jugendherberge
haben wir noch das Brot, das für unseren canadischen Mitbewohner vorgesehen war,
weggegessen. (Keine Sorge: Für ihn wurde noch etwas aufgetrieben.)
Jedenfalls hält das Frühstück
für hungrige Radler nicht so lange vor, so dass am Vormittag nachgelegt werden muss.
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Das Schloss von Saumur |
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Wir wollten eigentlich das Schloss von Saumur
besichtigen (es war nächtlich beleuchtet und gut von der Jugendherberge aus zu sehen),
aber es war geschlossen und brüchige Außenmauern wurden saniert.
Der Radweg ist in der Karte auf kleineren Wegen ausgewiesen, die von der
Hauptstraße abzweigen.
Die Abzweigungen finden wir aber nicht, da die Ausschilderung bis Angers dürftig ist.
Da die D751 aber nicht sehr stark befahren ist, ist die gewählte Route ganz akzeptabel.
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Die Loire bildet Inseln |
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Die Loire wird zu einem sehr breiten Strom, der sich in dem Flusstal in Teilströme aufteilt,
Inseln bildet und an den Ufern sind Sandstrände zu finden. Die Straße führt oft
direkt an dem Fluss entlang. Wir fahren durch pittoreske Dörfer mit schönen aus
Sandstein gemauerten Häusern hindurch, die sich harmonisch ins Landschaftsbild
einfügen. An den Flusshängen wird Wein angebaut, und so trifft man auch auf größere
Kellereigenossenschaften. Eine Besonderheit bilden Champignonfarmen in
Höhlen an den Flusshängen. Dies ist der schönste Flussabschnitt,
den wir bei dieser Tour passieren.
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Historisches Rad |
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In St-Mathurin-sur-Loire überqueren wir den Fluss, es geht nunmehr
rechts-loireisch weiter. Nach dem Einkaufen geht's an eine Picknick-Stelle,
mit Bank und Tisch. Diese Radler freundlichen Einrichtungen sind hier oft zu
finden. Es geht weiter auf dem Flussdeiche entlang; Angers wird umfahren da
der Ort nicht direkt an der Loire liegt. Das Wetter ist weiterhin schwer
einzuschätzen, dunkle Wolken wechseln sich mit sonnigen Phasen ab. Zum Glück
erwischt uns der Regen (noch) nicht. Hinter Bouchemaine fahren wir entlang der
D111 und erste Steigungen müssen überwunden werden. Weiter geht es über eine
langgezogene Loireinsel durchs Grüne und das fast ohne Autoverkehr.
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St-Mathurin-sur-Loire |
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In St.-Florent-le-Vieil - direkt vor der Loirebrücke - kommen
wir an einem schön gelegenen Hotel vorbei, in dem wir auch gleich Quatier
finden. Die Hotelpreise für ein Dreibettzimmer liegen bei 50 Euro, das Frühstück
mit rund 7 Euro/Person kommt extra hinzu. Meistens wurde nach Zimmeranzahl abgerechnet;
die Belegung des Zimmers hatte weniger Einfluss auf den Übernachtungspreis.
Jedenfalls waren die Zimmer in St. Florent-le-Vieil recht einfach, aber sonst in Ordnung.
Auffallend ist der Unterschied zwischen der einfachen Zimmerausstattung und der
geschmackvollen Präsentation des Restaurants.
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St.-Florent-le-Vieil |
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Unsere Wirtin tauschte am Abend Jeans gegen Kostüm und bewirtete im Restaurant.
Bei der Übersetzung der
Speisekarte und der Auswahl der Speisen hatte sie jedenfalls viel Geduld mit
uns. Wenn dann die Austern zur Vorspeise gehören, eine gute Flasche Rotwein
hinzukommt, dann wird das französische Essen nicht billig. 40 Euro für eine gutes
französisches Essen auszugeben, ist nicht schwer.
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Französich Schlemmen in St.-Florent-le-Vieil |
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Datum
19.05.2005
Strecke
St. Florent-le-Vieil - Savenay
Distanz
118,2 km
Durchschnitt
18,2 km/h
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Nach der Abfahrt um 9 Uhr geht es zuerst an der linken Loireseite weiter,
dann zweigt der Radweg ins hügelige Gebiet abseits des Flusses ab. Wir haben
bald das Ende des ausgeschilderten Radweges erreicht, und müssen uns nunmehr anhand unserer
Michelin-Karten orientieren.
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Oberhalb von St.-Florent-le-Vieil |
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Wir fahren über die D 751, die sich bei Champtoceaux wieder der Loire nähert.
Die Straße ist mäßig befahren, also für Radler ganz angenehm. Dafür setzt uns der Gegenwind
zu. Dazu zeigt der Himmmel dunkle Wolken, und ein kurzer Regenschauer trifft uns.
Das Flussufer wird intensiv landwirtschalftlich genutzt; es dominiert der Gemüseanbau
mit vielen Zwiebelfeldern.
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Weg an der Loire |
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Wir nähern uns Nantes; auf dem linken Flussufer ist der Radweg noch
gut ausgebaut und mit Blumen verziert. Dann überqueren wir die Loire, und der beschauliche
Abschnitt ist erst mal zuende. Durch das Zentrum geht es noch gut voran, aber dann
treffen wir auf den Vorort St. Herblains. Auf meiner 20 Jahre alten Karte ist der Ort noch als
Bauernnest eingetragen, jetzt zeigt sich ein Moloch mit Industriehallen, Einkaufszentren und
Autobahnen. Der Ort scheint kein Ende zu haben, wir sind wohl irgendwie auf Schnellstraßen
im Kreis gefahren.
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Nantes, im Hintergrund die Loirebrücke |
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Dann entdecken wir das Hinweisschild nach St. Etienne de Montluc.
Endlich entkommen wir der Großstadt, und wir fahren weiter auf der D17. Die Straße steigt
langsam an, und wir bewegen uns parallel zu dem Mündungsabschnitt der Loire. Entgegen der
Vorhersage ist das Wetter gut; am Nachmittag wurde es sogar ziemlich warm, und
die kurze Hose reicht erstmal als Beinkleid aus. In Savenay, einem kleineren
Städtchen noch in Sichtweite der Industrieansiedlungen an der der Loire, nehmen wir
Quartier. Zur Stärkung gibt es mexikanisches Essen.
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Savenay |
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Datum
20.05.2005
Strecke
Savenay - Arzon
Distanz
118,2 km
Durchschnitt
18,2 km/h
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Von Savenay sind wir über kleine, kaum befahrene Straßen über Pontchâteau
nach Roche-Bernard gefahren. Die nun genutzte Michelin-Karte im Maßstab 1:150000
eignet sich gut zur Orientierung. Die Regenwolken lagen drohend über uns, aber der kräftige
Wind blies sie zumindest von unserer Route weg.
Die Landschaft ist hügelig mit moderaten Steigungen um 2 - 3 %.
Viel Landschaft, die wenigen Häuser sind aus Sandstein gebaut. Hinter dem Ort
La Roche Bernard wurde in 55 m
Höhe der Fluss Vilaine überquert. Hier hat man einen guten Überblick über das tief
eingeschnittene Flusstal.
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Pont sur la Vilaine |
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Weiter gehts durch kleine verträumte Dörfer - Dörfer ist schon zu hoch gegriffen.
Den meisten Lärm verursachen die Frösche in den Nassgebieten. Langsam nähern wir
uns dem Meer, und wir wollen auf der Landzunge um den Golf von Morbihan den Weg fortsetzen.
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Landschaft am Südostzipfel der Bretagne
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Es gibt hier schöne kleine ruhige Fahrradwege, die auch ausgeschildert sind.
Den offenen Atlantik erreichen wir an dem Schloss von Suscinio. Die Küste bildet hier einen
breiten Sandstrand. Leider ist es zum Baden noch viel zu kalt, so dass wir es
bei einer kurzen Pause belassen.
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Schloss Suscinie
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Zwischendurch hatten wir von einer Fremdenverkehrszentrale aus
ein Hotel in Arzon vorgebucht. Das Hotel
war aber nicht der Renner; es gab keine vernünfitge Abstellmöglichkeit für unsere Räder.
In dem Ort gibt es eine riesige Marina, aber im Mai ist noch nicht Saison.
Der Wind am Abend bei der Restaurantsuche lässt uns trotz warmer Kleidung -
soweit die halt ins Radlergepäck passt - schon etwas frösteln.
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Scherenküste auf der Atlantikseite
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Datum
21.05.2005
Strecke
Arzon - Pontivy
Distanz
93,6 km
Durchschnitt
18,5 km/h
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In unserem Reiseführer war zu lesen, dass die Fähre zwischen den beiden
Landzungen am Golf von Morbihan zwischen Port Navallo und Locmariaquer nur im Juli und
August in Betrieb ist. Auf Vorbestellung im Tourismusbüro von Arizon konnten wir eine
Fähre ordern.
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Unsere Fähre von Port Navalo nach Loqmariaquer |
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Die Fähre entpuppte sich als Kleinboot, auf das gerade wir und unsere
Räder passten. Der freundliche Fährmann brachte uns in hohem Tempo über
die Golfpassage. In dem Golf werden Austern gezüchtet, die in Netztaschen gehalten werden.
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Der Golf von Morbihan |
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Vorerst ging es nordwestlich weiter; dann ein Stück über die vielbefahrene
D 158 nach Norden quer durch die Bretagne. Ab Locmaria fürhte die eingeschlagene
Route über schwach befahrene Straßen. Die Wege sind hügelig, neben uns Blumenwiesen
und viel gelb blühender Ginster.
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Kleine ruhige Straßen in der Bretagne |
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Der Wind kam vorwiegend aus westlicher Richtung; und wir hatten eher Rücken- als Gegenwind.
Es zeigten sich graue Regenwolken und in Languidic erwischte uns der Regen
das erste Mal - aber der hielt nur 15 Minuten aus.
Die Mittagspause verbrachten wir wegen des starken Windes in dem Eingangsbereich
einer Kirche.
Später wurde es wieder
wärmer und freundlicher.
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Am Fluss Blavet |
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Abgesehen von den 4 letzten heißen Tagen unserer
Tour blieben die Tagestemperaturen zwischen 14 - 18�C, so dass
wir uns meistens noch ein langärmeliges Trikot überziehen mussten.
Weiter geht es durch den zentralen Berich der Bretagne durch die Orte Baud und
St. Nicolas-des-Eaux.
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Das Schloss von Pontivy |
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Endpunkt der Tagesetappe ist Pontivy, das auf halbem Weg zwischen der
Nord- und Südküste der Bretagne liegt. Die Stadt liegt an dem Fluss Blavet und
besitzt eine Altstadt mit alten Gebäuden. Es gibt auch ein Schloss aus
dem 15. Jahrhundert, das als Festung mit starken Türmen und hohen Mauern
angelegt ist. Im Zentrum der Stadt haben wir diesmal ein Hotel mit Einzelzimmern.
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Die Altstadt von Pontivy |
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Datum
22.05.2005
Strecke
Pontivy - Dinard
Distanz
111,1 km
Durchschnitt
20,0 km/h
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In der Nacht hat es heftig geregnet, und am Morgen war nicht zu prophezeien,
wie es mit dem Wetter weitergeht. Erst wollten Arnold und Klaus den Zug nehmen, um
zur Nordküste zu gelangen. Aber die in der Karte eingezeichnete Eisenbahnverbindung
exisiert wohl nicht mehr, und die Busse verkehren an dem Sonntag auch nicht.
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Schleuse des Brest-Nantes-Kanals |
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So sind
wir erstmal gemeinsam nach Loudeac geradelt. Dort setzte sich Klaus ab, um ein
Teilstück mit dem Bus bzw. der Bahn zurückzulegen. Arnold und Rainer setzten die
Fahrt fort. Immer wieder
gibt es heftige Regenschauer. Der Himmel verdunkelt sich und dann heißt es Deckung suchen.
Zum Glück halten die Schauer nur 1/4-Stunde an, dann kam sogar die Sonne wieder hervor.
Das An- und Ausziehen der Regenjacke gehört an dem Tag dazu.
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Zwischenstopp in Lamballe |
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Der Wind aus südwestlichen Richtungen schiebt ganz gut von hinten, so dass
wir trotz spätem Losfahren und den Zwangsunterbrechungen
recht schnell in den trockenen Phasen vorankommen. An dem Sonntag herrscht
wenig Verkehr, so dass man auch
größere Straßen gut benutzen kann. Die Route führt über Moncontour, Lamballe und in
Matingnon erreichen wir die nördliche Atlantikküste der Bretagne.
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Atlantikküste |
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In Lancieux, einem kleinen Ort vor Dinard, übernachten wir. Zuerst wird
Wäsche gewaschen und getrocknet und alle Aufhängemöglichkeiten im Zimmer
werden genutzt. Eine Wäscheleine in der Tasche tut hier immer gute Dienste.
Es gibt eine Heizung im Zimmer, so dass fast alle Wäscheteile am Morgen wieder
trocken sind.
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Hotelzimmer in Lancieux |
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In dem Ort wird wieder französich gegessen und der Atlantik
bietet anschließend noch einen schönen Sonnenuntergang.
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Sonnenuntergang an der Atlantikküste mit Blick auf St. Jacut-de-la-mare |
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Datum
23.05.2005
Strecke
Lancieux - Mont-St-Michel
Distanz
89,0 km
Durchschnitt
18,8 km/h
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Von Lancieux nach St. Malo sind es 20 km. Das Wetter ist freundlicher
geworden. Wir radeln in Küstennähe. Vor
St. Malo an der Bucht des Gezeitenkraftwerkes wird die Straße vierspurig.
Wir haben wieder das Gefühl, auf einer Autobahn gelandet zu sein, aber
Fahrradverbotsschilder gibt es nicht.
In St. Malo treffen wir vereinbarungsgemäß den Klaus wieder. Er musste
mit Bus und Bahn fahren und dreimal umsteigen.
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Bucht vor St. Malo |
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Eigentlich wollten wir uns von St. Malo
mit einer Fähre nach Jersey übersetzen lassen. Von der Insel aus wollten wir uns dann
zur Normandiespitze bei Cherbourgh übersetzen lassen. Es stellte sich aber heraus,
dass die Schnellboote des Fährverkehrs auf Tage im Voraus ausgebucht sind. Der Hin- und
Rückfahrt für einen Tagesbesuch ist noch ganz erschwinglich. Will man die Insel nicht am
gleichen Tag wieder verlassen (Hin- und Rückfahrt: 29 Euro), dann ist der Fährpreis extrem hoch
(39 Euro für das Einzelticket).
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St. Malo, Befestigugnsmauern und Hafen |
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Die Auskunft der Mitarbeiter
der Fährgesellschaft war dürftig. Man riet uns davon ab, von Jersey zur Normandiespitze
überzusetzen, da es keinen regelmäßigen Fährverkehr gibt und nur Fischer zu überhöhten Preisen
eine Überfahrt anbieten. Da blieb uns natürlich nichts anderes über als weiterzuradeln.
Vorher aber unternahmen wir einen Rundgang durch St. Malo. Wir besuchten
die Festungsanlagen beginnend am Fort National und fuhren dann mit dem Rad durch das Zentrum.
Schließlich wurde noch eingekauft und an der Uferpromenade gefrühstückt.
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Fort National vor St. Malo |
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Wir fahren an einem abwechselungsreichen Küstenabschnitt vorbei. Es gibt
blaues Meerwasser, Steilküsten, die sich mit Sandstränden abwechseln. An dem
vorspringenden Punkt Pointe du Groin legen wir eine Pause ein. Vor hier hat man
einen weiten Überblick über die Buchten und der Mont-St.-Michel kann noch als
unscharfer Felsen wahrgenommen werden. Während eines letzten kurzen Schauers stellen
wir uns in einem Betonbunker aus den Verteidigungsanlagen des Zweiten Weltkrieges
unter.
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An der Atlantikküste "Mini-Mont St. Michel" |
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Weiter an der Bucht entlang nehmen die steilen Küstenabschnitte ab. Dafür
stehen in dem flacheren Gebiet eine Vielzahl alter Windmühlen. Viele der
Mühlen sind renoviert und werden auch zu Wohnzwecken genutzt.
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Am Golf von St. Michel |
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Um mit dem Auto nach Mont St. Michel zu gelangen, muss man einen größeren
Bogen schlagen. Auf der Karte finden wir einen Weg auf kleinen Straßen, der
durch das Polderland in der Küstenebene führt. Dieser Weg mündet einige
Kilometer vor St. Michel auf der Zufahrtstraße. Es gibt nur eine Route
durch die Felder und Polder, alle anderen Wege enden
im Nirwana. Der Mont St. Michel ist meistens
in Sichtweite und steht da wir eine Fata Morgana, der man nicht wirklich näher
zu kommen scheint.
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Windmühle bei St. Vivier sur Mer |
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An der Zufahrtstraße nehmen wir ein Hotel. Nach dem Ausräumen und
Frischmachen radeln wir die 6 Kilometer nach Mont St. Michel. Die Fahrraäder
müssen im Zugangsbereich der Festung abgestellt werden. Wir unternehmen
eine ausführliche Erkundung des Berges. In der Unterstadt sind Häuser, genutzt als
Restaurants und Andenkenläden, untergebracht. Die Kirche ist auf der Spitze und
die zugehörigen Klosterräume sind auf der offenen Seeseite untergebracht.
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17:40 Uhr: Mont St. Michel |
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Es ist zu spät, die Kirche zu besichtigen (bis 18 Uhr geöffnet).
Wir essen auf Mont St. Michel in einem der Restaurants zwischen japanischen Touristen.
Ich bin dann noch bis zur Dunkelheit geblieben, da die Illumination des Berges
sehenswert ist.
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22:33 Uhr: Mont St. Michel |
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Datum
24.05.2005
Strecke
Mont St. Michel - Lingreville
Distanz
98 km
Durchschnitt
18,3 km/h
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Am Morgen lassen wir erst unser Gepäck im Hotel, um nun die Kirche und
die zugehörigen Gebäude zu besichtigen. Am Morgen um 9 Uhr ist noch nicht viel
los, so dass wir ohne Wartezeit
die Besichtigung starten können. Zuerst geht es eine längere Treppe hinauf
und man gelangt zu der Abteilkirche, die das oberste Gebäude auf dem Mont bildet.
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Der gotische Kreuzgang |
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Im weiteren Rundgang trifft man auf den gotischen Kreuzgang,
den Speisesaal und dann geht es hinab in die Krypta, die auf mächtigen Säulen die
Kirche trägt.
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Der Speisesaal |
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Interessantes technisches Detail ist der Schrägaufzug, auf dem Lebensmittel
für Gefangene nach oben transportiert wurden, während der Zeit, als die
Klostermauern als Gefängnis in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts genutzt worden sind.
Für den Rundgang sollten schon 2 - 2 1/2 Stunden einkalkuliert werden. Gegen 12 Uhr
verlassen wir den Klosterberg, holen das Gepäck und fahren
dann weiter nach Avranches. Zuerst radeln wir auf kleineren Straßen und meistens bleibt der
Berg im Blickfeld.
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Antriebsrad des Schrägaufzuges |
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Die Stadt Avranches bildet den Engpass im
Zipfel des Golfes, so dass wir nicht umhinkommen, die stark befahrene
D7 zu benutzen. Dann geht es weiter nach Genêts an der Küste. Aufgrund der Topographie
nähern wir uns wieder dem Mont St. Michel. Der
Felsen kann bei Ebbe von hier aus zu Fuß erreicht werden. So wie wir am Vortag
viele Stunden gebraucht haben, den Mont zu erreichen, so dauert es nunmehr ebenso
lange ihm zu entkommen. Mittlerweile haben wir die Bretagne hinter uns gelassen und sind nunmehr
in der Normandie. Auch hier fahren wir wieder über hügeliges Terrain.
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Mont St. Michel auf der Weiterfahrt |
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In der Stadt Granville
müssen wieder verkehrreiche Straßen benutzt werden. Es ist in großen Städten nicht
einfach, die richtige Richtung einzuschlagen, zumal die Wegweiser für Autofahrer
vorgesehen sind. Die Hoteldichte in der Normandie ist geringer, und wir fragen bei Privatpensionen an.
An einer besetzten Pension verweist man uns an eine andere freie Unterkunft. Das Gebäude
liegt vollkommen abseits und nur nach mehrmaligem Befragen der Einheimischen finden wir das
Haus. Freunlicherweise bringt uns unsere Wirtin noch zu einem Restaurant, da wir noch
nicht zu Abend gegessen hatten.
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Privatpension bei Lingreville |
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Datum
24.05.2005
Strecke
Lingreville - Bayeux
Distanz
91,2 km
Durchschnitt
18,9 km/h
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Am Morgen gibt es eine freundliche Verabschiedung. Wir fahren weiter auf
kleinen Straßen in nordöstliche Richtung. Es gibt viel Landschaft, Felder,
Rinder auf den Feldern, kleine Dörfer und bunte Wiesen. Es wird schnell warm,
endlich kurze Hose und kurzärmeliges Trikot. Bald steigen die Temperaturen auf
27�C, es ist richtig Sommer. Die Anstiege in der Normandie sind steiler als in der Bretagne,
4 - 6 % sind schon drin.
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Häuser in der Normandie |
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Bei dem heißen Wetter nimmt der Getränkebedarf deutlich zu. In der schwach
besiedelten Region und auf unseren Wegen abseits der Zentren gibt es nicht
sehr viele Einkaufsmöglichkeiten, so dass man sich mit Wasser eindecken
muss. Die Nebenstrecken sind ordentlich asphaltiert und gut fürs Radeln auch
mit schmale Reifen geeignet.
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Die Kathedrale von Bayeux |
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In Bayeux stoßen wir auf eine interessante Kathedrale. Sie weist neben zwei
Türmen an der Länsseite im Mittelschiff noch einen Vietlingsturm auf. Dieser ist
äußerst detailreich gestaltet. Wir entscheiden uns, die Stadt und die Kathedrale
mal näher in Augenschein zu nehmen. Zuerst suchen wir eine Übernachtungsmöglichkeit
und finden den Hinweis auf die Jugenherberge.
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Hochamt der Kathedrale |
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Die Jugendherberge liegt ganz zentral - vielleicht 200 m von der Kathedrale entfernt.
Sie ist in einem alten Sandsteingebäude untergebracht mit einem schönen Innenhof ausgestattet.
Nach dem Einquartieren besuchen wir die Kathedrale, die innen reich mit Bildern,
Plastiken und farbigen Fenstern ausgestattet ist. Es ist noch recht früh und wir unternehmen
noch einen Stadtbummel.
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Mühle an der Aure im Zentrum von Bayeux |
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Heute gibt es was Türkisches: Einen Dönerteller zum satt werden. Am Abend
sitzen wir im Innenhof der Herberge. Es ist noch angenehm warm, wir spielen
Skat und trinken Cidre, der neben dem Calvados in der Normandie erzeugt wird.
(Bevor einer meckert: Wie auf
dem Bild zu sehen gibt es auch auch Bier und Rotwein zu trinken.)
Bei unserem Besuch war uns nicht bekannt, dass ein berühmter Wandteppich
aus dem 11. Jahrhundert in Bayeux existiert; man kann nicht alles bekommen..
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Innenhof der Jugendherberge |
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Datum
26.05.2005
Strecke
Bayeux - Lisieux
Distanz
120 km
Durchschnitt
19 km/h
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Die Steigungen haben dem Klaus zugesetzt; er hat arge Knieprobleme, und
er will den Rest nach Paris mit der Bahn zurücklegen.
Von Bayeux fuhren dann Arnold und Rainer direkt - zumindest im zweiten Anlauf, als dann
die Richtung stimmte - zu dem Ort Arromanches an der Küste. Dort liegen die
Strände der Invasion im Zweiten Weltkrieg. Wir kamen zum Gold Beach, und dort
liegen die Landungsbrücken der Aliierten noch im Meer. Die Küstenorte sind
geprägt durch Erinnerung und Vermarktung der Invasion. Es befinden sich dort
neben den erhaltenen Festungsbauwerke Museen, Gedenktafeln und ausgestellte Panzer.
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Landungsbrücke am Gold Beach |
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Zwischendurch treffen wir auf eine größere Rennradgruppe, mit denen wir
bei Tempo 30 - 40 km/h vorübergehend mithalten können. An einer etwas längeren
Steigung hängen sie uns doch ab. Bei mir springt schon die Kette. Wie sich zuhause
zeigte, waren die Ritzel und auch die Kettenblätter am Ende. Bei Lions legen wir
am Strand erstmal eine Rast mit dem obligatorischen zweiten Frühstück ein. Es ist
wieder sehr heiß, aber mehr als den Finger ins Meer zu stekcen ist nicht drin; wir
schätzen die Temperatur auf 12 - 14�C.
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Landhaus in der Normandie |
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Den Fluss Orne wollten wir an der Pegasus Hubbrücke überqueren; die war allerdings
wegen Wartungsarbeiten gesperrt. So mussten wir weiter Richtung Innenstadt von
Caen fahren, um die nächste Brücke zu nutzen. Auf stark befahrenen Straßen mussten wir erstmal aus der Stadt herauskommen.
Danach benutzten wir wieder kleinere, kaum befahrene Straßen durch hügeliges Gelände.
Die Häuser sind meistens Fachwerkgebäude mit vertikalem Ständerwerk. Auch trifft man
opulente Landhäuser - fast schon Schlösser, die hinter schmiedeeisernen Toren abgeschottet sind.
Meistens wird der Boden landwirtschaftlich genutzt, hin und wieder passieren wir aber auch
Waldgebiete.
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Die typischen Fachwerkständerhäuser in der Normandie |
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Es sind zahlreiche Steigungen zu erklimmen. Wir erreichen den Zwischenstand
von 1000 km (auf Arnolds Tacho). Gegen 18 Uhr kommen wir in der Stadt Lisieux an
und entschließen uns, dort zu bleiben. Wir kurven in den Innenstadtstraßen
herum und folgen den Hotelhinweisen und erkundigen uns in einer Bar nach einer Unterkunft..
aber die kannten sich wohl auch nicht aus. Jedenfalls finden wir erst nach einiger Zeit
ein 1-Sterne-Hotel, etwas abseits der Innenstadt und in die Jahre gekommen, mit verwelktem Charme.
Dafür gibts die Übernachtung für 25 Euro zuzüglich Frühstück, ruhig ist es auch,
und mehr wollten wir ja garnicht.
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Blick auf Lisieux |
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Datum
27.05.2005
Strecke
Lisieux - Pacy sur Eure
Distanz
134 km
Durchschnitt
18,4 km/h
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Wir haben zwei Optionen, entweder möglichst nahe nach Paris zu gelangen,
um am nächsten Tag, dem Abreisetag, aureichend Zeitvorsprung zu haben, oder
ein Teilstück noch mit dem Zug zurückzulegen. Mal schauen wie�s läuft...
Wie immer dauert es eine halbe Stunde, bis die verkehrsreichen stadtnahen
Straßen überwunden sind.
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La Courtonne |
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Es wurde immer heißer und dementsprechend nimmt der
Wasserverbrauch zu. Frühstückspause ist an diesem Tag in Serquigny. Zwar sind die
Steigungen nicht mehr so extrem wie am Vortag, dafür herrscht nun Gegenwind. Der Wind kühlt
zwar, aber das Quecksilber steigt bis auf 34�C.
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An der Eure bei Breuilpont |
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Arnold legt ein scharfes Tempo vor. Zwischen Beaucmont und Evreux benutzen
wir die geradlinige D31; man kommt schnell voran aber der Weg ist etwas
eintönig. In Evreux besichtigen wir mal eben die Kathedrale, und schon gehts weiter.
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Blick auf die Eure |
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Der weitere Weg führt wieder auf kleineren Straßen entlang. Es wird spät
und es ist garnicht so einfach, ein Hotel zu finden. Das Hotel in Bueil ist
ausgebucht, und so müssen wir noch
einen Umweg über Pacy-s-Eure fahren. Es dämmert bereits, als wir parallel zur
Eure hinauffahren. Das aufgesuchte Hotel mit Blick auf den Fluss ist sehr
gechmackvoll eingerichtet, und wir gönnen uns ein gutes französisches Menü.
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Unser Hotel an der Eure |
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Datum
28.05.2005
Strecke
Pacy sur Eure - Paris
Distanz
105 km
Durchschnitt
15,1 km/h
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Wir konnten es nun beruhigt zur letzten Etappe angehen lassen. Es ging
anfangs wieder über kleinere Straßen. Wir fuhren
an Getreidefeldern vorüber. Je weiter wir uns Paris näherten, umso größer
und verkehrsreicher wurden die Straßen. Zum Glück war es nicht mehr
so extrem heiß, wie am Vortag.
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Schloss vor Paris |
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La Défense von St. Germain gesehen |
Blick vom Bd. Charles de Gaulle zum Arc de Triomphe |
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Die Frühstückspause wurde in dem Ort Maule verbracht; hier bereitete
sich die Bevölkerung auf ein Musikfestival vor. Die ländliche Idylle wurde
allmälich verlassen. Wir fuhren direkt in westlicher Richtung über Orgeval
in Richtung der Pariser Innenstadt. Wir kommen durch St. Germain, und von dort
hat man von der Anhöhe aus einen weiten Blick auf den Pariser Innenstandbezirk.
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Moulin Rouge |
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Deutlich ist das neue Geschäftsviertel La Défense zu erkennen. Die Hochhäuser
dominieren die Skyline, wenn man sich vom Westen her der Pariser Innenstadt
nähert. Wir schlagen die Richtung ein, und müssen dreimal die Seine überqueren.
Die Straßen werden immer breiter und irgendwie landen wir vor dem La Défense
in der Sackgasse und fahren mit dem Rad im Kreis. Irgendwie scheint es kein
Entkommen mehr zu geben. Wir versuchen südöstlich über die Seine zu entkommen;
aber wir kommen nicht auf die Brücken.
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Blick von Sacré Coeur |
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Dann finden wir einen Aufzug, in den gerade die Fahrräder hineingequetscht
werden können. So gelangen wir auf die Fussgängerplattform des La Défense
vor dem La Grand Arche, der in der Verlängerung der Avenue Charles de Gaulle
liegt und dessen Bogen auf den Arc de Triomphe ausgerichtet ist. Die Orientierung ist nun einfach. Aufgrund der
geraden Führung der Straßen ist es unter Zuhilfenahme eines Stadtplans
(im Gegensatz z.B. zu den verschlugenen Pfaden von Essen-Katernberg) nicht schwer
den richtigen Weg zu finden. An dem Samstagnachmittag herrscht jedoch
stärkerer Verkehr, so dass wir die den Arc de Triomphe jetzt
zu Fuss umrunden.
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Sacré Coeur |
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Über den Boulevard des Courcelles geht es am Parc de Monceau vorbei. Aufgrund
des warmen Wetters suchen die Pariser das Freie auf, und hier sind die Innenstadtparks
favourisiertes Ziel. Die Straßen im zentralen Paris sind natürlich enger
als die Ausfallstraßen, und der Autoverkehr staut sich. Mit dem Fahrrad schlängeln
wir uns dadurch - mit Klingeln und Pfeifen bahnen wir uns einen Weg. Ein Teilstück
begleitet uns noch ein in Paris wohnender deutscher Student. Wir kommen am
Place de Clichy und an der Moulin Rouge vorbei.
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Abbiegen auf dem Boulevard de Magenta |
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Am Gare de Nord treffen wir uns wieder mit Klaus. Er hatte noch zwei Tage
in Bayeux verbracht.
Wir wollten das Gepäck am Gare de Nord deponieren; das stellte sich als
aufwändig (Durchleuchten) und unverschämt teuer heraus. So nahmen wir unser
Rad mit Gepäck und fuhren Richtung Monmatre und nach Sacré Cour hinauf und verbrachten
dort die letzten zwei Stunden vor der Abfahrt.
Für die Rückreise hatten wir einen Liegewagen vorgemerkt. Die Strecke war bis
Osnabrück gebucht, da der Ort als erster Aussteigebahnhof angegeben ist.
Wir konnten aber schon in Dortmund den Zug verlassen, da dort die Teilzüge
getrennt werden.
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Ausfahrt aus dem Gare du Nord |
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