Pyrenäen-Tour 2013
Espezel - Montbelsee
Datum: 19. Juni 2020 - Streckenlänge: 110 km
Bei einem Hotelaufenthalt geht die Abreise natürlich etwas flotter von statten; das Einräumen des Zeltes entfällt und das petit dejineur steht gleicht bereit.
Dem alten Citreon-Lastwagen begegne ich am Ortseingang.
Es geht erst einmal auf der Hochebene mit bunten Wiesen weiter; eine Ebene kann es nicht wirklich sein, sonst wäre ich schneller gefahren. Ab Belcare geht es dann spürbar bergan.
Es hat in der Nacht geregnet und die Bergspitzen sind mit Wolken verhangen. Noch fahre ich im kurzen Trickot bergan. Nach einer kurzen Abfahrt hinter dem Col de Sept Freses folgt ein Serpentinenknäul, das auf dem Navi erst unter hohem Zoomen zu entwirren ist – und da fahre ich auch noch rauf.
Der erste hohe Pass, den ich bei diesigem Wetter erreiche, ist der Col Sept Freres und dann führt die D613 durch den Ort Camurac.
Es geht durch das wolkenverhangene Bergland.
Und ich gelange zum höchsten Punkt der Tour, dem Col de Marmare mit 1361 m. Hier verlasse ich die D613, die nach Ax-les-Thermes führt, und ich biege auf die schmale Passtrasse, die zu dem Ort Caussou führt.
DIch fahre mittlerweile in den Wolken und bei der Abfahrt auf der schmalen Straße wird mir immer kälter.
Erst ein Langarmtrickot, dann das zweite, lange Handschuhe und beim Anziehen der Beinlinge kommt mir auch noch ein Lastwagen auf der sonst ruhigen Straße entgegen.
Richtig schnell kann man auf der engen Straße mit rauer Oberfläche nicht fahren. Von oben sieht man dann die Nationalstraße N20, die durch das Aignetal nach Foix führt.
An der Burg bei Senconac wird Pause gemacht; nach einem kurzen Zwischenaufstieg ist es wieder richtig warm und raus aus den Winterklamotten.
Im Bombas erreiche ich nach einer Abfahrt das Aignetal und fahre hier auf der D618 bis kurz vor Foix. In Montgailhard biege ich auf eine kleine Straße in Richtung Osten ab..
Die Wolken hängen sehr tief und es bilden sich Wassertröpfchen. Ich muss mich des öfteren umziehen; an den Steigungen zu warm und an den Abfahrten ist es zu kalt und dann ziehe ich die Windjacke über.
Die hinteren Bremsen beginnen zu knatschen. Die Schadenanalyse zeigt durchgebremste Bremsbacken; die müssen erst einmal ausgetauscht werden.
Roquefixade ist wohl ein besonderer Ort; vielleicht wegen der Burgruine oder der alten Bebauung; die wie ein Museum wirkt.
Jedenfalls geht es von dem Aignetal mit 450 m wieder auf knapp 700 m bergan.
Dann gelangt man auf die stärker befahrene D 117, die bald nach Lavelanet führt, einer richtigen Stadt mit vielen Läden (wenn man sich mal eindecken will).
Dort gibt es eine stillgelegte Bahntrasse, der ich folge. Die Oberfläche ist für das Radeln nicht ideal; meisten zwei unbefestigte Fahrspuren. Aber die Kunstbauten sich gut erhalten oder werden derzeit saniert.
Es geht immer leicht bergab; wie angenehm!
Dann wird es Zeit an das Ende des Tages zu denken. Ich decke mit noch mit Lebensmitteln ein und fahre dann ein Stück zurück zu dem Regattacampingplatz am Montbelsee. Die Saison hat noch nicht begonnen, das Restaurant ist geschlossen. Gut, dass ich mich mit Brot (ist zwar von gestern), Käse, Salami, Zwiebeln, Lachscreme eingedeckt habe.