Pyrenäen-Tour 2013
Montbelsee - Moux
Datum: 20. Juni 2020 - Streckenlänge: 106 km
In der Nacht am Montbelsee hat es geregnet. Am Morgen ist alles etwas feucht und es ist kalt. Irgendwann muss ich doch die warme Dusche verlassen und in die klammen Klamotten steigen. Ich hole dann mein Baguette an der Rezeption des Campingplatzes und ich kann dort im warmen Haus frühstücken und es gibt noch Kaffee gratis.
Ich fahre dann auf der Westseite des Sees (der auf meiner alten Karte von 1980 noch gar nicht abgebildet ist) in der Region Midi-Pyrénées und gelange zur D16. Dort führt die Bahntrasse lang; die kann ich aber vorerst nicht erreichen, da sie auf der anderen Seite des Flusses Hers liegt.
Ich erreiche den Ort Camon (Ariege), der ein großes Museum bildet und als eines der schönsten Dörder Frankreichs gilt. Ein großes Schloss und viele alte Gebäude. Auffällig sind die vielen Rosenstauden aus verschiedenen Farben, die an den Häusern hochranken.
Am Vormittag kommt die Sonne durch, Sonnenbrille raus, Windjacke verpacken.
Eine große Steinbrücke aus dem Jahr 1897-98 überspannt die Stadt. Das ist eine Eisenbahnbrücke; die Bahnsrecke ist mittlerweile stillgelegt
und als Radweg umgewidmet worden.
Es ist etwas schwierig den Einstieg des Bahntrassenweges zu finden.
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Bahntrassenradeln ist schon eine tolle Sache, zumal keine großen Steigungen zu erwarten sind.
Der Radweg ist nicht besonders befestigt, und nach dem Regen ist er abschnittsweise verschlammt.
Auf dem Weg liegen viele Kunstbauten, lange Tunnel und die alte verrostete Stahlbrücke bei Chalabre. Bei dem angenehmen Fahren merke erst gar nicht, dass sich zu weit auf der Trasse
gefahren bin und fast wieder zum Lac de Montbel gelange.
In Chalabre verlasse ich die Trasse.
Ich fahre durch die Stadt und schaue mir die alten Gebäude an dem Ufer des kleine Flusses Le Blau an. Es gibt immer wieder neue Perspektiven zu entdecken.
Nach der lockeren Phase am Beginn des Tages folgen nun etliche mittlere Pässe. Die Col-Schilder fehlen und ich entnehme die Bezeichnungen der alten Karte: Col de St. Benoit, Col de l´Espinas. Es gib immer wieder schöne Ausblicke auf das hügelige Land mit kleinen Dörfern, Feldern, Weinreben und blühendem Ginster.
Auf der D620 geht es über Ajac nach Limoux, einer größeren Stadt mit einem historischen Zentrum.
Hinter Limoux fahre ich auf kleinen Straßen parallel zur l‘Aude. Es gibt mal kurze Anstiege und ich passiere kleine Orte. Auf den Höhenlagen hat man einen weiten Blick auf das Pyrenäenvorland.
Ich erreiche dann Carcassone. Vor dem Stadttor breite ich das Zelt aus, um es zu trocknen und es gibt eine Stärkung mit dem verbliebenen Baguette.
Ich verlasse Carcassone in östliche Richtung und gelange schon auf die Autobahn.
Es ist schwierig, den richtigen Weg mit dem Fahrrad zum Canal du Midi zu finden. Im Stau geht es nach Trebes, wo ich den Canal du Midi schließlich erreiche.
Am Spätnachmittag fahre ich auf dem Seitenweg entlang, und bei der tief stehenden Sonne gibt es schöne Perspektiven auf den Kanal und das Umland.
Also, um 19:30 Uhr gibt es Abendessen an unserem Standort Las Clauzes. Das Radfahren auf dem Seitenstreifen das Canals ist recht mühselig. Den Radweg bildet ein
schmaler Lehm- oder Steinweg, der mit dicken Wurzeln der Platanen überzogen ist.
Aber dann nähere ich mich Moux; und noch 5 km sind es bis zum Quartier.
Um 19:27 Uhr erreiche ich das Las Clauzes; rechtzeitig zum Essen um 19:30 Uhr. Dann folgt der Abschiedsabend mit Heinz, Gerd und Werner.
Am nächsten Morgen wird gepackt und die Fahrräder auf dem Hänger verzurrt. Schade, das wars..