Von Witten nach Oer-Erkenschwick |
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Datum:
28.03.2020 Strecke:
85 km |
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Samstag der 28. März 2020; eigentlich würden wir im Zug sitzen, um an die
polnische Grenze zu fahren. Von dort wären wir an der Ostsee entlanggeradelt.
Aber Corona hat da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und so müssen wir
uns auf die Strecken im Ruhrgebiet einschränken, aber da kann man auch tolle
Wege finden. Es
ist ein sonniger Samstag; aber für die kurze Hose reicht es noch nicht.
Zuerst fahren wir zumeist auf den autofreien Wegen von Witten durch das Papenholz und dann am Oelbach
entlang zur Wittener Straße in Bochum. Dann wird das Autobahnkreuz
Bochum-Witten umradelt und es geht dann auf dem
Radweg neben dem Ümminger See weiter in nördliche
Richtung. Wir
passieren das Gelände der Zeche Vollmond. Die folgenden Harpener
Teiche liegen an einem Grünzug zwischen Bochum-Werne und Harpen. |
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Dann
überqueren wir die A40, und nun wird es ländlich; naja - jedenfalls für ein
Teilstück, bis wir Bochum-Gerthe erreichen.
Eigentlich wollte ich auf die Trasse der Lothringen-Bahn fahren, aber
an den Brücken gibt es keine Rampe, so dass wir den Radweg nur von unten
anschauen können. |
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An
der Ecke Gerther Straße / Heinrichstraße kommen wir
am Gerther Amtshaus vorbei und auch auf der Heinrichtstraße gibt es keine Zufahrt zur Lothringentrasse. Wir
kommen an dem Reiterhof vorbei. Zu den Pferden soll der Mensch in den Coronazeiten auch einen gebührenden Abstand halten. |
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Wir
sind wieder im Bereiche eines Grüngürtels und schlagen einen großen Bogen um
die Lothringenhalde, auf der eine Lichtinstallation
aufgestellt ist. Aber jetzt am Tag sieht man halt nur die gelben Rohrteile. Einige
Spaziergänger und Radfahrer sind unterwegs; das social
distancing wird eingehalten. |
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Nur
nicht bei den Pferden; die dürfen sich noch beschnuppern. |
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Wir
sind auf einer Anhöhe und bei dem klaren Wetter haben wir einen weiten
Überblick. Auf der linken Seite taucht zwischen den Baumreihen die Herner
Innenstadt auf und rechts (auf dem Bild) haben wir einen Blick auf Castrop-Rauxel.
Man sieht das Fördergerüst der Zeche Erin und rechts daneben der
Hammerkopfturm der Zeche Schwerin. Und
so bewegen wir uns an der Stadtgrenze zwischen Herne und Castrop-Rauxel
entlang weiter in nördliche Richtung. Wir
fahren weiter durch ein Waldgebiet, das Castroper
Holz, queren die A42. |
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Auf
dem Westring passieren wir die Bahnstrecke und dahin liegt das Wasserschloss Bladenhorst. Es verfügt über ein wuchtiges Torhaus und
dahinter befinden sich die Wohngebäude. Aber das Schloss ist im Privatbesitz
und der Innenbereich ist nicht zugänglich, so dass der Anblick von außen
reichen muss.. |
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200
Meter weiter gelangen wir an den Rhein-Herne-Kanal. Wie an allen Kanälen im
Ruhrgebiet gibt es einen Begleitpfad, und wir nehmen die nördliche Seite, um
nach einigen hundert Metern auf die König-Ludwig-Trasse zu gelangen. Die alte
Eisenbahntrasse begann hier an dem Kanalhafen. Zuerst fährt man eine Straße
entlang und passiert eine Hochspannungsstation. Dann
geht weiter auf der zum Rad- und Gehweg umgewidmeten Trasse, die im ersten
Teil auf einem hohen Damm verläuft. Man
überquert bald die Emscher, neben der der
gleichnamige Radweg verläuft. |
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Spektakulär
ist die Pechhalle neben der Bahntrasse. Mittlerweile bröselt der Beton
ordentlich und Teile sind schon zusammengestürzt. Das Gebäude ist umzäunt und
die nachgewachsene Vegetation schränkt den Blick auf den Bau ein. Von den Gebäude der Zeche König-Ludwig ist einiges erhalten;
diese liegen aber nicht direkt im Blickbereich der Bahntrasse. |
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Bei
meiner letzten Fahrt auf der König-Ludwig-Trasse endete die ausgebaute
Strecke an der Orlothstraße in Recklinghausen. Seit
2018 ist ein langes Teillstück dazu gekommen. Auf
dem neuen Teilstück überquert man zuerst die Autobahn A2 und dann die
Bahnlinie. Die
Trasse verläuft dann im weiteren etwa auf dem
umgebenden Geländeniveau. An einigen Stellen sind Bergbaurelikte aufgestellt,
wie hier die Grubenlok ober ein Streckenausbau. Man kommt dann an den
König-Ludwig-Schächten vorbei. Mittlerweile haben sich hier ein
Industriegebiet und ein Biomassekraftwerk angesiedelt. In
dem Ortsteil Suderwich kommen wir an einer größeren
Gärtnerei vorbei. Auf dem letzten Teil der ausgebauten Trasse wird es grün.
Birken neben der Trasse haben als Pionierpflanze das
alte Industrieareal erobert. An
den Brückenbauwerken fallen die grün gestrichenen Fernwärmerohrleitungen auf,
die hier an den Überquerungen oberhalb des Erdreiches verlaufen. Jedenfalls
ist der König-Ludwig-Radweg mit dem Ausbau ein ordentlich langer und
attraktiver Radweg geworden und es besteht noch Erweiterungspotential bis zur
Zeche Ewald-Fortsetzung in Oer-Erkenschwick. |
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Aber
jetzt müssen wir für die Weiterfahrt auf Straßen ausweichen. So fahren wir
auf einem schmalen Weg nach Horneburg. Der Ort ist eher ein Dorf, das noch
viele Fachwerkgebäude aufweist. Die alten Scheunentore in den Häusern zeigen,
dass hier einst die Landwirtschaft vorherrschte. An
der Hauptstraße von Horneburg liegt das gleichnamige Schloss, das jetzt als
Internat genutzt wird und auch nur durch die Zaungitter in Augenschein
genommen werden kann. |
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Das
Fördergerüst über Schacht 3 der Zeche Ewald-Fortsetzung mit der Schachthalle
ist noch vorhanden. Allerdings nagt der Rost an den Stahlstreben; ansonsten
ist es recht kahl auf dem Gelände geworden. Aber das Gerüst ist weiterhin
imposant. |
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Daneben
befindet sich ein Maschinenhaus, und das Verwaltungsgebäude an der Ewaldstraße
existiert noch. |
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Danach
radeln wir durch das Zentrum von Oer-Erkenschwick und westlich davon beginnt
die Trasse der Zechenbahn. Diese ist schon lange Zeit als Rad- und Fußweg
ausgebaut worden. Allerdings ist der Weg schmal und besteht aus unbefestigtem
Untergrund. Es
gibt dort einige Informationstafeln an der Trasse. An dem Samstagnachmittag
haben wir noch herrlichen Sonnenschein und an einem Rastplatz legen wir eine
Pause ein. Da in der Coranazeit eine Einkehr in
eine Gaststätte kaum möglich ist, müssen wir uns selbst versorgen. Wir haben
den Campingkocher und Geschirr eingepackt und es gibt eine warme Suppe. Vor
der Halde Blumenthal endet die Trasse und wir biegen südlich auf den Heimweg.
Es geht hier erstmal durch ländliches Gebiet und an einigen Windrädern
vorbei. |
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Unser
Weg führt hier am Rande von Recklinghausen entlang. |
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Es
geht auf eine Anhöhe und von hier haben wir wieder einen weiten Blick. Im
Osten tauchen lange weiße Gebäude auf; es stellt sich heraus, dass es sich um
das Ikea-Lager in einer Entfernung von 8 km in Dortmund-Deusen handelt. |
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Dann
erreichen wir die Trabrennbahn in der Hillerheide
von Recklinghausen. Die besten Zeiten hat die Anlage hinter sich. Die Anlage
verfällt, die Gebäude verfallen und der Abrissbagger steht bereit. Das
Gelände ist weiträumig abgesperrt. |
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Unser
Weg führt jetzt durch städtisches Gebiet im Süden von Recklinghausen. Wir
fahren auf Nebenstraßen oder Radwegen an den größeren Ausfallstraßen. Wir
unterqueren die Autobahn A2 und erreichen an dem Elektrizitätsmuseum wieder
den Rhein-Herne-Kanal. Hier
fallen gleich die Getreidesilos in den mehlarmen Zeiten auf. |
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Die
Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Herne liegt direkt neben dem Kanal,
und die städtische Bebauung der beiden Orte geht ineinander über. Auf
dem Radweg an der Bahnhofstraße erreichen wir die Herner City. An dem
Corona-Samstagspätnachmittag ist alles dicht, und nur wenige Menschen
bevölkern die Citypassage. Wir verlassen Herne auf der fast schnurgerade
verlaufenden Wischerstraße. Es geht hier nach Bochum-Hiltrop
deutlich bergauf. Im Bereich des Schachtes Lothringen 10 wechseln wir auf
eine alte Bahntrasse zu der Schachtanlage, die uns zur A43 führt. |
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Wir
fahren dann am Kötterberg bergab und erreichen
hinter den Werner Teichen den Lothringen-Radweg. Hier kann man kreuzungsfrei
die A40 und den Harperner Hellweg unterqueren und
es geht noch etwas weiter an dem Sheffieldring
entlang. Dann benutzen wir die neue Eisenbahnbrücke an der Buselohstraße und fahren weiter bis zum Zentralfriedhof
in Bochum und anschließend weiter auf die Alter Wittener Straße. An
der Unterquerung der A44 im Bereich des Autobahnkreuzes Bochum-Witten
erreichen wir wieder die Hinstrecke. Es wird auch dunkel und gegen 19:30 Uhr
sind wir schließlich wieder daheim. |
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