Am hügeligen Rand des Ruhrpotts |
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Datum:
09. April 2020 |
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Am
Gründonnerstag haben wir den ganzen Tag Zeit für das Fahrradfahren. Da
das Umfeld in Witten in den letzten Tagen schon intensiv mit dem Rad
abgegrast worden ist, möchten wir mal etwas anderes sehen und erfahren. Wenn
einem dann nach Berge zu Mute ist, bietet sich das Bergischen Land an. Dort
gibt es einige als Radweg umgebaute Bahntrassen, die aufgrund ihrer Auslegung
eine moderate Steigung aufweisen. Wenn man aber eine einen Rundkurs
ausarbeitet, muss man verkehrsarme Verbindungen zwischen diesen Trassen
suchen. Dann kommen doch einige heftigere Steigungen zusammen. |
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Wir
starten in Wuppertal am Zoo. Es ist herrliches Frühlingswetter und bis zum
späten Nachmittag reichen kurze Hose und Trikot als Bekleidung aus. |
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Zuerst
geht es durch ein Viertel mit ansehnlichen Häusern aus der Gründerzeit und
nach einigen Straßenkreuzungen erreichen wir den ehemaligen Haltepunkt
„Hindenburgstraße“ der steillgelegten
Eisenbahnanbindung nach Cronenberg. Die Brücke über die Bahntrasse ist noch
erhalten aber mittlerweile gesperrt. |
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Die
Trasse führt stetig bergan und erstreckt sich dann über das Zoogelände. Aber
auch die Tiere folgen dem Aufruf Stay home. Die angekündigten Tiger, die angeblich auf „Essen
auf Räder warten“ sind nicht zu sehen. Die
Strecke nennt sich Samba-Trasse. Der Name rührt von der kurvenreichen Strecke
her, in deren Folge die Bahnpassagiere in den Schienenbussen hin- und her
gerissen worden sind. Und namensgerecht fahren wir in Schleifen druch das bewaldete Gebiet bergan. In
dem Ortsteil Cronenberg erreichen wir den höchsten Punkt der Strecke. Hier
ist ein alter Schienenbus aufgestellt, in dem die Bahnreisenden in den
letzten Jahrzehnten der Eisenbahnstrecke befördert worden sind. |
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In
Cronenberg endet die Trasse und wir fahren dann in östlich Richtung zuerst
durch ein Waldgebiet und erreichen dann den Remscheider Ortsteil Hasten. Hier
fahren wir auf ganz schmalen Straßen die Bergkuppe hinauf. Der Ortsteil weist
eine interessante alte Bebauung mit kleinen Fachwerkhäusern und Schiefer
verkleideten Häusern auf. Es geht durch die engen Gassen kräftig bergan. |
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Nach
dem Anstieg erreichen wir vor der Remscheider Innenstadt die sogenannte „Trasse
des Werkzeugs“. Dieser Weg führt an der Remscheider Innenstadt entlang, aber
wir verlassen nach einer kurzen Passage diese Trasse und dann geht’s erstmal
in die Talsenke des Morsbachs. Hier
fahren wir auf einer etwas größeren Straße durch ein Waldgebiet parallel zu
dem Morsbach bis wir zur Wupper gelangen. Hier
mündet der Bach und unser weiterer Weg soll die Wupper aufwärts gehen. An
der Wupperbrücke ist die Wegführung etwas undurchsichtig und erst beim
zweiten Anlauf stimmt die Richtung. Kurz
darauf gelangen wir zur Müngstener Brücke.
Unterhalb der Brücke ist an der Wupper der Müngstener
Brückenpark angelegt worden; zum Glück ist das Gelände heute nicht so stark
frequentiert. |
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Die
Brücke ist schon ein Hingucker. Teile der Bögen sind mit Planen abgedeckt.
Der Korrosionsschutz wird derzeit ausgebessert. Die
Fähre unterhalb der Brücke ist nicht in Betrieb, so dass wir auf der linken
Flussseite weiterfahren müssen. Dies ist allerdings mit Hindernissen
verbunden; eine Treppe muss überwunden werden und eine
steiler Weg an einer Umleitungsstelle muss genommen werden. |
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Nach
dem unbefestigten Teilstück gelangt man in den Ortsteil Unterburg. Hier gibt
es nette kleine Häuser; Wirtschaften und Restaurants sind verwaist. Die Schloss
Burg in Oberburg kann man von hier unten aber nicht
sehen. Der Flussweg an der Wupper ist oft unbefestigt und
nicht aufwändig trassiert. Er ist mit dem Treckingrad trotzdem ganz gut zu
befahren. Weite Teile des Weges führen durch den bewaldeten Uferbereich. Abschnittsweise
gibt es dann schmalere Anliegerstraßen zu den Ansiedlungen am Flussufer. |
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Hier
kommen wir an dem Oberrüdender Kotten
vorbei und wir fahren dann noch ein Stück weiter bis zur vor Laichingen. Am Stadtrand von Solingen verlassen wir das
Wupper-Tal und legen eine Pause in Flussnähe ein. Decke,
Kocher, Topf und Teller sind in der Packtasche. Doch beim Versuch, die
Erbsenkonservendose zu öffnen, stellt sich heraus, dass diese garkeinen
Aufreißring hat und einen Konservenöffner habe ich nicht mit. Der Versuch die
Dose mit einem Schlitzschraubenzieher zu öffnen scheitert jämmerlich. So
bleibt es dann bei der kleinen Dose Bihunsuppe und
vielen Plätzchen. Dann
geht es weiter am Nacker Bach stetig bergauf. Wir
fahren durch die ruhigen Solinger Ortsteile Unter-, Mittel und Oberkatternberg und dann erreichen wir auch schon die
Innenstadt. |
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Hier
haben wir uns die Korkenzieherbahn als nächsten Streckenabschnitt ausgesucht.
Die Trasse beginnt an dem ehemaligen Güterschuppen, in denen sich jetzt
kleinere Betriebe niedergelassen haben. In
einem ersten großen Bogen führt die Trasse um das Zentrum Solingens. Hier im
innerstädtischen Bereich ist die Trasse von vielen Fußgängern und Radfahrern
bevölkert. Mit einer stetigen Steigung führt die Trasse mit vielen Schleifen
in nördliche Richtung. Von den vielen Brücken kann man auf das umgebene
Wohngebiet schauen. |
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Wir
passieren heruntergekommene Industriegebiete und schauen dann auf den
botanischen Garten. Im Bereich der A46 ist die Trasse überbaut und verloren
gegangen, und hier muss am kurz auf die Straße ausweichen. |
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Im
weiteren Verlauf ist die Trasse unbefestigt. An dem Mittelstandspark Vohrang erreicht die Trasse die aktive Eisenbahnstrecke Wuppertal-Düsseldorf. |
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Hier
kann man auf einem asphaltierten Fuss-/Radweg
parallel zur Bahnstrecke weiterfahren. Neben dem Weg befinden sich viele
große Industriehallen. |
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Wir
landen in Wuppertal-Vohwinkel und hier befindet
sich auch der Endpunkt der Schwebebahn. Vor beginnt auch die Nordbahntrasse,
die allerdings für uns in die falsche Richtung führt. So geht es für uns auf großen
fahrradunfreundlichen Straßen zur Wupper bergab. Unangenehm ist das Passieren
der Autoabahnauffahrt zur A46. Danach fahren wir
nochmal bergan durch ein Villenviertel an den Hängen der Wupper und erreichen
dann wieder die Sambatrasse. Hier fahren wir noch ein Stück zum Startpunt der
Trasse an der Hindenburgstraße und unsere schöne Bergische Landtour 1 ist vorbei. |
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