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Toskana-Rundkurs

Frühling        2015

 

Strecke:                               Florenz

Datum:                                11. Mai 2015

Distanz:                              157km

 

 

Mit dem Nachtzug sind wir von Innsbruck nach Florenz gefahren. Am Morgen haben wir noch im Zug geduscht, gefrühstückt und gegen 6:30 Uhr erreichen wir Florenz. Am Montagmorgen sind die Pendler schon im Bahnhof unterwegs.

Wir rollen durch Florenz. In der Innenstadt ist es noch sehr ruhig. Auslieferfahrzeuge sind unterwegs und einige Touristen eilen mit ihren Trollys durch das Zentrum. Wir können uns in Ruhe einen ersten Eindruck von Florenz beschaffen. Die Kathedrale Santa Maria del Fiore ist beeindruckend. Sie hat reich verzierte Außenwände mit viel Marmor und eine große Kuppel.

 

Dann folgt das Rathaus mit einem zierlichen reich strukturierten Turm; auch wieder ein Hingucker. Wir fahren durch enge Straßen. Überall historische Bausubstanz und die Fassaden sind sehr variantenreich gestaltet. Da wollten sich die Hausbesitzer einst wohl gegenseitig ausstechen.

An den Uffizien blicken wir durch die Bögen auf die gegenüberliegende Flussseite des Arnos.

Am Ufer schaut man rechts auf die Ponte Vecchio. Toll.. die Brücke ist überbaut und es kleben kleine Hausfassaden an dem Mauerwerk, in denen Touristenläden untergebracht sind. Aber jetzt um 7 Uhr geht es noch beschaulich zu.

 

Wir überqueren den Arno und radeln zuerst möglichst auf kleinen Straßen auf dem Südufer des Arnos. Schließlich müssen wir doch auf die lebhafte Straße wechseln. Zum Glück staut sich der Berufsverkehr in Richtung Florenz auf der anderen Straßenseite.

Es ist schon angenehm warm und die Temperaturen im Verlauf des Tages liegen bei 27°C.

In Pontassieve verlassen wir die Uferstraße und wir fahren in die Berge. Es geht dann schon recht heftig bergan; mit unseren 45 kg schweren Rädern kommt die erste Herausforderung auf uns zu. Es wechselt zwischen  Wäldern, Olivenhainen und Weinbergen. Jedenfalls haben wir den starken Verkehr hinter uns gelassen.

In Rignano sull´ Arno geht es wieder bergab; wie gewonnen so zerronnen.. Hier decken wir uns in einem Lebensmittelladen ein; die Verkäuferin empfiehlt den besonderen heimischen Käse. Die Tomaten, mit der eingekerbten Oberfläche sind dann auch viel schmackhafter als die üblichen Hollandtomaten, wie sich bei der späteren Siesta herausstellt.

Unser Weg führt noch ein Teilstück am Arno entlang bis wir in Leccio auf die Strada Provenciala Satte Ponti wechseln. Ein ganz tolle Straße, die auch von anderen Radlern genutzt wird. Die Akazien blühen gerade und der Duft der Blüten liegt über der Straße. Dann gibt es auch noch gelb blühenden Ginster und an einigen Stellen ragen Felsformationen aus dem Wald hervor. Die Anstiege sind hier recht moderat.

Wir passieren kleine Orte mit fein strukturierter Bebauung; viel Bruchsteinfassaden und mit flachen Ziegeldächern.

Andere Radfahrer und Einheimische grüßen uns nett. Ein Teilstück fahren wir mit Rentern aus Linz zusammen, die mit ihren Rädern nach Rom fahren wollen.

Ein größere Ort ist Cascia und danach geht es auf einer kurvenreichen Strecke weiter Richtung nach Castel franco di sorpa. Neben der Straße sind viele Olivenhaine angeordnet; es gibt Weinfelder und zugehörige Winzereien. Olio und Olivia werden hier angeboten. So zieht sich unsere Straße an den höheren Bergzügen ohne größere Steigungen entlang.

Und so erreichen wir wieder den Arno und bald darauf die Provinzhauptstadt Arezzo. Durch die Porta San Lorentino, als Teil der Stadtbefestigung, erreichen wir die Innenstadt. In einem Fahrradladen sucht Heinz nach Radschuhen, da er die zuhause vergessen hat. Aber die Italiener haben kleine Füße; Größe 44 sind hier schon Riesenfüße und die Größe ist nicht verfügbar; und so bleibts beim Heinz bei den Turnschuhen.

Wir rollen durch die Innenstadt und an der Piazza Grande kann man sich wieder in italienischer Architektur sattsehen. Besonders die Kirche Santa Maria della Pieve mit der schon verwitterten Fassade und den Bogenfassaden ist beeindruckend.

 

Wir verlassen Arezzo in südwestlicher Richtung. Es herrscht sehr starker Verkehr und irgendwelche Radfahrerinfrastruktur gibt’s überhaupt nicht. Bis Ripa del Olmo ist das eine Strecke, die man halt hinter sich bringen muss. Die 100-km-Marke haben wir auch schon geschafft. Es ist 17:30 Uhr; eigentlich Zeit sich um ein Nachtquartier zu kümmern. Heinz hat die Idee, dass wir noch bis zum nächsten Campingplatz radeln sollten. Das sind aber noch über 50 km!!

Wir einigen uns, es zu probieren. Wir gehen erstmal essen, um dem Hunger vorzubeugen. Beim Essen wird die Reststrecke zum Lago Trasimeno ausgearbeitet. Dabei stelle ich fest, dass es einen Radweg neben dem Canale Maestro della Chiana gibt. Es zeigt sich, dass es sich um einen unbefestigten Weg auf einem Deich handelt. Auf den Fahrspuren neben dem hohen Gras kann man eigentlich ganz gut fahren; und das alles ohne jegliche Steigung!!

Über uns der Sternenhimmel und rechts und links die Lichter von Dörfern. Gut dass es LED-Scheinwerfer gibt, die ideales Licht für unsere Nachttour geben.

Ganz so ruhig ist es nicht; bei den Vögeln herrscht keine Nachtruhe; und dann begleitet uns der Gesang einer Nachtigall. Und es gibt noch Musik vom smartphone. So vergeht die Zeit; wir fahren an dem Ort Valiano vorbei und sind dann auf der Höhe des Lago Trasimeno.

Wir biegen auf die SR 454 ab. Wir haben uns an das ebene Terrain gewöhnt; aber jetzt geht es bergauf. Zum Glück sieht man nachts nicht die Steigung und man nimmt die geringere Geschwindigkeit beim Anstieg nicht so gewahr. Psychologisch ist es einfacher nachts eine Steigung zu nehmen. Wir fahren durch Pozzuolo und dann geht es bergab nach Castiglione del Lago. w wir erreichen gegen 1:00 Uhr den Lago Trasimeno. Schließlich finden wir auch den Campingplatz aber keine Zugang. Wir umrunden den Bereich ein paar Mal bis wir die unverschlossene Tür neben der Zufahrt entdecken.

Dann bauen wir unsere Zelte auf. Das schlimmste kommt noch; Heinz´ Zelt ist vollkommen verknotet. Innenzelt und Außenzelt sind ganz verwurschtelt. Nach längerem Drehen und Wenden schaffen wir es, das Zelt wieder in die richtige Lage zu drehen. Am See finden wir dann noch Steine, um die Häringe in den Boden zu schlagen. Als Belohnung gibt’s gegen 2 Uhr noch einen Rotwein, aber waschen geht nicht mehr; wir sind total müde.