Wir haben auf dem Inselhof Vineta übernachtet, der auf einer Landenge zwischen der Ostsee und dem Afterwasser (Brackwwassersee zwischen Usedom und dem Festland) liegt. Ein sonniger Tag wartet auf uns, und es geht weiter den Ostseeradweg entlang.
Alle 200 - 300 m gibt es einen Zugang zum Strand. Bevor der Radweg hinter dem Ort von der Küstenlinie abzweigt, suche wir uns ein Plätzchen am Strand. Es gibt einen 11-Uhr-Wodka fürs Wärmen von innen und fürs Äußere ist die Sonne zuständig.
Dann zweigt der Radweg vom Küstenverlauf ab und es geht durch eine Landschaft mit Grünflächen und Weiden bis nach Wolgast. Dort erreichen wir die blaue Hubbrücke, die die Peene überspannt und Usedom mit dem Festland verbindet. Danach kürzen wir den Ostseeküstenradweg ab und nehmen den direkten Weg in westliche Richtung. Da die Landstraße K22 bei Wusterhausen gesperrt ist, herrscht hier auch nur ganz wenig Verkehr. Auf der asphaltierten Straße mit sanften Gefälle- und Steigungsstrecken kommen wir so schnell voran.
Für die anschließende Passage am Greifswalder Bodden kommt nur die viel befahrene Landstraße L26 in Frage; aber hier gibt es einen
gesonderten Radweg. Nach einige Kilometern erreichen wir Greifswald am Unterlauf der Ryck. Hier überspannt eine hölzerne Hubbrücke den Fluss.
Zunächst suchen wir einen Fahrradladen auf (beim Werner fehlt eine Verschraubung an den Schutzblechstreben und bei Rainer ist der Kabelanschlussschuh an dem Nabendynamo verloren gegangen). Wir fahren wieder zum Uferweg an der Ryck und hier gibt es viel zu sehen. In der Nähe der Altstadt sind alte hölzerne Segelschiffe verzurrt.
Das alte Kranboot von 1915 schauen wir uns etwas näher an. Ein Schiffsmuseum gibt es auch, aber für eine Besichtigung haben wir
auf der Tour keine Zeit eingeplant. Greifswald ist es wohl wert, nochmal intensiver besucht zu werden.
Dann kommt der Abschnitt zwischen Greifswald und Stralsund. Da bin ich schon mal vor 22 Jahren langgefahren und ich erinnere mich an eine unendlich lange Kopfstein gepflasterte Straße. Diese Straße war mal die Hauptverbindung nach Stralsund; nach der Wende ist eine neue parallel verlaufende Straße B105 gebaut worden, auf der sehr starker Verkehr rollt. Fürs Radeln bleibt nur die alte Straße. Mal schauen, was sich getan hat. Hinter Neuenkirchen ist neben dem alten Kopfsteinpflaster beidseitig ein asphaltierter Fahrstreifen angelegt worden, eine geschickte Kombination der historischen Straße und Anforderungen des Radverkehrs.
Nur beschränkt sich dieser Umbau auf ein kurzes Teilstück; der Rest der Straße ist in dem alten Zustand. Aber der Ausbau wird fortgesetzt, wie man sieht. Die Straße zieht sich hin, alles rappelt am Fahrrad, die Schwingungen übertragen sich auf die Arme und den Körper - rappel, rappel, rappel.
Es kommen die Türme der Stralsunder Kirchen in Sicht, und dann erreichen wir unser Hotel am Bahnhof.
Nach einem kurzen Gang aufs Zimmer sind wir startbereit für den Stadtgang.