Am Morgen ist es diesig und die Temperatur liegt gerade mal bei 3°C. Es ist ein ruhiger Sonntagmorgen und vorerst führt unser Weg an der Flöha entlang.
Es geht durch ein waldreiches Gebiet. Das Flöhatal muss mal ein Gebiet mit hoher Industrialisierung von 100 Jahren gewesen sein. Alle paar hundert Meter passieren wir Mühlengebäude, und wo möglich, ist der Fluss angestaut worden, um das Wasser mit Gefälle in Mühlenbächen den Mühlen zuzuführen. Aber die meisten Industriegebäude liegen brach, werden nicht mehr genutzt und sind dem Verfall ausgesetzt.
In Hohenfichte überqueren wir die Holzbrücke, und dann geht es weiter durch das Flöhatal. Bis Rauenstein geht es moderat bergan; um immer wieder voran an historische Gebäuden und Mühlen, die einen morbiden Charme verbreiten.
Bis zur Saidenbachtalsperre geht es im Wesentlichen nur entsprechend des Flussniveaus bergan. Dort geht es aber auf dem Waldweg zum ersten Mal bergan. Danach geht’s wieder zur Flöha bergab.
Als wir wieder losfahren, kommen wir in ein Schneetreiben. Es geht nochmal heftig bergan bis Deutschkatharinenberg. Hier im Grenzbereich ist die Zeit stehen geblieben und hier endete einst die Eisenbahnlinie.
Danach passieren wird zum zweiten Mal die Grenze nach Tschechien. Die Häuser sehen etwas anders aus; viel ist verfallen und es wurde häufig an den Gebäuden improvisiert mit Materialien, die gerade zur Verfügung gestanden haben.
Der höchste Punkt liegt bei 748 m, und es folgt eine Abfahrt mit einem Höhenunterschied von 400 m. Von oben kann man an der Stelle das tschechische Tal überblicken und man sieht schon mehrere Kraftwerke und Kühltürme.
Das gesamte Tal ist durch den Braunkohletagebau zerpflügt und das Abbaugebiet dehnt sich bis zu den Berghängen aus. So ist auch die Straße dem Bergbau zum Opfer gefallen. Es gibt hier wirklich nur den Radweg Nr. 3108, um weiter zu kommen.
Wir nehmen das Schloss in Cerveny Hradek in dem wir schöne Zimmer in dem historischen Gebäude nehmen.
Die Küche hat noch auf, so dass wir gestärkt sind.