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Herbstradtour 2010

An Flüssen und Kanälen

Koblenz, Mosel, Saar, Saarbrücken, Canal des Houilleres de la Sarre, Canal de la Marne au Rhin, Saverne, Straßburg, Mannheim, Mainz

Datum: 29. September 2010
Strecke: Saarbrücken - Saverne
Streckenlänge: 126 km
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Ich lasse mir etwas Zeit an dem Morgen. Es ist wieder diesig an der Saar. Zuerst geht es weiter wie am Vortag, fast stehende Wasser in der Saar, Autostraßen an dem Ufer und viele Brücken überspannen den Fluss.
Hier fahre ich an dem Kraftwerk an der Römerbrücke vorbei. Das schräg stehende Kunstwerk in Gestalt eines griechischen Tempels auf dem Dach des Kraftwerkes fällt gleiche ins Auge.
Ganz unbemerkt befinde ich mich ab auf französichem Gebiet. Dann kommt eine schmale Schleuse, überhaupt nicht zu vergleichen mit den Monsterschleusen, an denen ich am Vortag vorbeigekommen bin. Es folgt ein längerer Schleusenkanal parallel zur Saar bis sich die beiden Wasserwege wieder vereinigen. Der Radweg, er heisst hier "Vel Visavis Transversalen" führt auf angenehmen schmalen Wegen direkt am Saarufer entlang.
Es folgen weitere Schleusen, und in Sarreguemines trennen sich der Fluss Saar und der Kanal gänzlich. Der Kanal heißt „Canal des Houilleres de la Sarre“ oder Saar-Kohlen-Kanal. Der Kanal wurde in den 1860er Jahren angelegt und diente dem Transport der Saarlandkohlen nach Frankreich.
Die Kanallandschaft ist viel abwechselungsreicher als der Oberlauf der Saar.
In Sarreguemines folgt alle paar hundert Meter eine weitere Schleuse, um den Anstieg zu überwinden. Alte Güterkähne liegen am Kanalufer, die wohl so gerade in den Schleusenkammern passen.
Dieser alte Kahn ist als Hausboot umgebaut worden.
Der Radweg ist bestens asphaltiert, und er liegt zwischen dem Flussbett und dem Kanal. Anders als an dem Saarverlauf in Deutschland sind auch in regelmäßigen Abständen Verweilplätze mit Bänken angeordnet. Bei Wittring sind Bunkerbauwerke der Maginot-Verteidigungslinie zu finden.
Der Straßenverkehr befindet sich meistens außerhalb der Hörweite.
Ein größerer Ort auf dem Weg ist Saaralpe, die Industrieanlagen versprühen maroden Scharm. An Engstellen unter Brücken und an einem mit einem Trogbauwerk überbrückten Flusslauf muss der Steuermann schon aufpassen, um nicht anzuecken.
Dann führt der Kanal an dem See „Dit le lac vert“ vorbei, wobei der Kanal oberhalb des Sees geführt ist. Hier sind wieder Schleusen im 300-m-Abstand angeordnet. Neben den Schleusenkammern liegt das Schleusenwärterhaus; die meisten sind restauriert, andere stehen wohl leer und warten wohl auf eine neue Funktion. Zwischen den beiden nächsten großen Seen „Etang du Stock“ und „Etang du femmes“ liegt der Kanal auf einem Damm 5 Meter über dem Seewasserspiegel.
Insgesamt hat der Wasserweg 27 Schleusen, die durchnummeriert sind. An jeder Schleuse steht so ein schmuckes Schleusenwärterhäuschen.
Bei Diane-Capelle biege ich vom Kanalweg ab. Die Landschaft ist hügelig und wird durch Felder und Weiden bestimmt. Mal ein ganz neues Gefühl, nicht nur im Schleusenrythmus 1,5 Höhenmeter zu überwinden. Hier muss man mal wieder richtig in die Pedale treten und auf den Abfahrten taucht mal wieder eine „4“ und kurzzeitig mal eine „5“ vorne an der Geschwindigkeitsanzeige auf.
Den ursprünglich gewählten Weg über die N4 lasse ich mal sein und wähle als Alternative einen Waldweg aus.
Und hier hat der Regen tiefe Pfützen hinterlassen.
In Sarrrebourg treffe ich die Saar wieder und einige Kilometer weiter komme ich an den „Canal de la Marne au Rhin“. Er hat die gleiche Dimension wie der Saarkanal. Zuerst fahre ich auf dem unbefestigten Treidelpfad.
Dann muss man auf die Straße ausweichen und erreicht dann den ersten Kanaltunnel. Das Bogenbauwerk zeigt eine Jahreszahl der Errichtung von 1839 – 1845. Wirklich, der Kanal wird hier durch den Berg geleitet und das gleich mehrfach. In Arzviller kommt der Kanal wieder an die Oberflächen.
Im weitern Verlauf ab Hobmuhl ist ein asphaltierter Radweg am Kanalufer angelegt. Bis Lutzelbourg liegen einige Schleusen eng beieinander. Es ist 18:00 Uhr und es beginnt zu dämmern. In dem Hotel „Des Vosges“ in Lutzelbourg ist niemand erreichbar, ein weiters Hotel hat wohl seit Jahren keinen Gast mehr gesehen.
Erstmal weiterfahren, bis jetzt hat es ja immer irgendwie geklappt. Ich finde den Ort Saverne auf dem GPS-Gerät, in dem auch Hotels existieren sollen und finde dort im Hotel National auch ein Zimmer. Der Kanal führt hier direkt durch die Innenstadt und bildet ein attraktives Ensemble mit den Häusern und Restaurants am Kanalufer.