Ich lasse mir etwas Zeit an dem Morgen. Es ist wieder diesig an der Saar. Zuerst geht es weiter wie am Vortag, fast stehende Wasser in der Saar, Autostraßen an dem Ufer
und viele Brücken überspannen den Fluss.
Ganz unbemerkt befinde ich mich ab auf französichem Gebiet. Dann kommt eine schmale Schleuse, überhaupt nicht zu vergleichen mit den Monsterschleusen,
an denen ich am Vortag vorbeigekommen bin.
Es folgt ein längerer Schleusenkanal parallel zur Saar bis sich die beiden Wasserwege wieder vereinigen. Der Radweg, er heisst hier "Vel Visavis Transversalen" führt auf angenehmen schmalen
Wegen direkt am Saarufer entlang.
Dann führt der Kanal an dem See „Dit le lac vert“ vorbei, wobei der Kanal oberhalb des Sees geführt ist. Hier sind wieder Schleusen im 300-m-Abstand angeordnet.
Neben den Schleusenkammern liegt das Schleusenwärterhaus; die meisten sind restauriert, andere stehen wohl leer und warten wohl auf eine neue Funktion.
Zwischen den beiden nächsten großen Seen „Etang du Stock“ und „Etang du femmes“ liegt der Kanal auf einem Damm 5 Meter über dem Seewasserspiegel.
Bei Diane-Capelle biege ich vom Kanalweg ab. Die Landschaft ist hügelig und wird durch Felder und Weiden bestimmt. Mal ein ganz
neues Gefühl, nicht nur im Schleusenrythmus 1,5 Höhenmeter zu überwinden. Hier muss man mal wieder richtig in die Pedale treten und auf den Abfahrten taucht
mal wieder eine „4“ und kurzzeitig mal eine „5“ vorne an der Geschwindigkeitsanzeige auf.
Dann muss man auf die Straße ausweichen und erreicht dann den ersten Kanaltunnel. Das Bogenbauwerk zeigt eine Jahreszahl der Errichtung von 1839 – 1845. Wirklich,
der Kanal wird hier durch den Berg geleitet und das gleich mehrfach. In Arzviller kommt der Kanal wieder an die Oberflächen.
Im weitern Verlauf ab Hobmuhl ist ein asphaltierter Radweg am Kanalufer angelegt. Bis Lutzelbourg liegen einige Schleusen eng beieinander. Es ist 18:00 Uhr und es beginnt zu dämmern.
In dem Hotel „Des Vosges“ in Lutzelbourg ist niemand erreichbar, ein weiters Hotel hat wohl seit Jahren keinen Gast mehr gesehen.
Erstmal weiterfahren, bis jetzt hat es ja immer irgendwie geklappt. Ich finde den Ort Saverne auf dem GPS-Gerät, in dem auch Hotels existieren sollen und finde dort im Hotel National auch ein Zimmer.
Der Kanal führt hier direkt durch die Innenstadt und bildet ein attraktives Ensemble mit den Häusern und Restaurants am Kanalufer.