Der Blick aus dem Fenster bringt die
Wahrheit an den Tag; es regnet schon wieder
und der Himmel ist verhangen. Aber wir
haben unsere Erwartungen relativiert.
Wir fahren in westlicher Richtung nach
Marckolsheim. Hinter dem Ort erreichen wir
den Rhein-Rhone-Kanal. Ganz überrascht
entdecken wir einen asphaltierten Leinpfad.
Offensichtlich ist der Weg neu angelegt
worden, denn auf den Karten ist der gar nicht
eingezeichnet. Ein Superweg auf dem wir
trotz des andauernden Nieselregens schnell
vorankommen.
Schnurgerade führt der Kanal durchs
Gelände. Alle paar Kilometer erreichen wir
eine Schleuse, neben der das obligatorische
Schleusenwärterhaus steht.
Es ist Mittagszeit und in Illrich-Grafenstaden
kehren wir ein. Dann geht es weiter auf dem
Kanalradweg. Allerdings mit der Ruhe ist
Schluss. Neben dem Radweg liegt eine
lokale Straße und auf der anderen Kanalseite
befindet sich die Autobahn.
Wir
verlassen den Rhein-Rhone-Kanal und
überqueren dann die Ille und sind dann in der
Innenstadt von Straßburg.
Bemerkenswert ist die astronomische Uhr im südlichen Querschiff. So wechseln wir uns mit dem Besichtigen der Kathedrale ab, damit immer
jemand bei den abgestellen Fahrrädern verweilt.
Am Nachmittag hat
sich der Nieselregen gelegt; die Regenjacke
können wir endlich mal in die Packtasche
verbannen.
Dann lässt sich die Sonne auch mal durch die
Wolkendecke blicken – aber Klaus traut der
Sache nicht so recht. Auf dem Radweg an
dem Canal de la Marne au Rhin gibt es
derzeit zwei größere Baustellen, da eine
Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke gebaut
wird. Hinter Vendenheim und Lupstein
müssen wir den Kanalweg verlassen und auf
die Straße ausweichen.
Die Sonne geht
langsam unter, und die Bäume werfen tiefe
Schatten. Die Beine werden schwer, es sind
ja die ersten längeren Fahrstrecken in diesem
Jahr.