Es fing ja alles so schön an. Ein Blick aus
dem Hotelzimmer und die Sonne lässt sich
sehen. Unterhalb des Balkons fließt die La
Zorn entlang.
Der Kanal schlängelt sich durch bewaldetes
Gebiet. Die Sonne scheint, und wir können
ein Trikot ablegen.
Meistens fahren wir auf autoverkehr freien Wegen und insgesamt
ist die Route empfehlenswert. Wir fahren durch das Dorf Lutzelbourg
Wir radeln weiter auf dem asphaltierten
Leinpfad und vor und neben uns ragen die
Berge empor. Da müssen wir und der
Kanal rüber. Wir fahren dann auf der Straße D98c ca.1 km
weiter und gelangen zu dem
Schiffshebewerk von Saint-Louis/Arzviller. Die Schiffe können hier in
einem Wasserbassin den Berg hoch
befördert werden. Nicht, wie bei uns in
Henrichenburg, über eine senkrechte
Hebevorrichtung sondern übeder Trog den Berg
hinauf befördert.
Das Kanalbett ist weitgehend
trocken gefallen, aber die alten Stützwände
sind größtenteils erhalten. Über eine Distanz
von 3 km wurde hier mit etwa 20 Schleusen
die Steigung erklommen.
An jeder Staustufe findet man das
obligatorische Schleusenwärterhaus, das
durchnummeriert ist. Die Gebäude haben
einen einheitlichen Stil, aber jedes Häuschen
ist individuell. Die teils verfallenen Gebäude
werden derzeit renoviert. Dieser Radwegteil
ist extrem empfehlenswert.
Einige hundert
Meter weiter gelangen wir zu dem
Kanaltunnel. Einst zogen Akkuloks die Schiffe
durch den Berg. Der erste Tunnelabschnitt ist
2 km lang und schnurgerade. Wenn man
durch das Tunnelportal lugt, sieht man das
Ende des Tunnels.
Wir müssen noch einige Hügel
oder Berge (?) überwinden, um dem Kanal zu
folgen. In Schneckenbusch bekommen wir
den Kanal mal kurz zu sehen; die Straße
verläuft mal oberhalb und mal unterhalb der
Kanalwassers.
Hier gibt es einen neuen
Bahntrassenradweg, der nach Sarrebourgh
verläuft; das ist allerdings nicht unsere
Richtung, so dass wir den wieder verlassen.
Dummerweise hat sich das Wetter zum
Schlechten geändert. An einer Scheune
suchen wir erst einmal Schutz vor dem ersten
heftigen Schauer. Es wird ziemlich kalt und
und ungemütlich. Die Füße und Hände sind
kalt; es regnet weiter, das übliche ..
Ein kleiner spitzer Kieselstein hat
ausgereicht, seinen Mantel zu durchdringen.
Man sollte doch auf Qualität achten.
Wir können hier direkt an dem Kanal
weiterradeln. Neben dem Kanaldeich befindet
sich ein See, der Étange de Gondrexange.
Am Ende des Sees ein Kanaldreieck; hier
zweigt der Canal des Houllieres de la Sarre
ab. Wir müssen den Canal de la Marne au
Rhin über eine Brücke überqueren, um auf
die richtige Seite zu gelangen. Mit den
Packtaschen ist das etwas schwierig; besser
geht es, wenn die Taschen abgenommen
sind.
Die steilen Berge liegen hinter uns. Der Kanal
verläuft hier quer durch den See. Der
Wasserspiegel des Kanals liegt etwa 2 m
oberhalb des Spiegels der Seen. Es ist aber
recht ungemütlich und es regnet. Dann folgen
Schleusenstufen in kurzen Abständen; es
geht wieder bergab. Jedenfalls sind wir
dreckig und durchnässt. Heute reichen uns
die 67 km; in einem Hotel in Mittersheim,
direkt neben dem Kanal, kehren wir ein.