Wir fahren dann die Maas wieder flussaufwärts. Die steilen Uferhänge weichen zurück und das Tal weitet sich auf. In dem nun flachen Terrain
breiten sich neben dem Fluss Seen aus und der Fluss ist breiter als in dem engen Flusstal, das wir am Vortag durchfahren haben.
Bei dem Ort Dom-le-Mesnil zweigt der Canal des Ardennes von der Maas ab, an dessen Verlauf wir uns nunmehr orientieren. Der Kanal verläuft
parallel zu dem Fluss La Bar. Der Kanal wurde in den 1820er und 1830er Jahren gebaut und hat die Region wirtschaftlich u.a. nach Paris angeschlossen.
Vor dem
Zugang zur Maas sind etliche Schiffe an dem Kanalufer abgestellt, danach haben wir praktisch keine Schiffe mehr auf dem Kanal gesehen.
In der OSM-fietsmap-Karte ist ein Radweg am Ufer des Kanals dargestellt; meistens ist er als unbefestigter Radweg auf der Karte
ausgewiesen. Die Inspektion vor Ort zeigt, dass meistens nur eine Grasnarbe auf dem Leinpfad vorhanden ist. Daher sind wir dann auf Parallelstraßen
ausgewichen, da die Wegoberfläche am Kanal für unsere Räder ungeeignet ist.
Nach einem Abschnitt auf einem unbefestigten Weg stehen wir vor dem Eingang eines Kanaltunnels bei Saint-Aignan.
Der Schlussstein auf dem Tunnelportal weist auf das Jahr 1892 hin.
Kein Verbotsschild, keine Absperrung; neben dem Wasserverlauf verläuft ein begehbarer Weg.
Danach geht es auf der Grasnarbe weiter, bis wir uns zu einer kurzen Pause in dem Dorf Omicourt wieder treffen.
Das Gelände ist sanft hügelig; auf den benutzten Straßen herrscht wenig Verkehr, das Dorf wirkt ausgestorben. Heute haben wir wieder richtig tolles Wetter,
die Sonnencreme kommt heute zum Einsatz.
Es folgt eine stärkere Steigungs- und Gefälleabfolge bis zum
Reservoir de Bairon. Wir erreichen an dem Ort le Chesne wieder den Kanal.
Auf dem 10 km langen Kanalschnitt bis Semuy gibt es 28 Schleusen (Gerd meint: 27); die manchmal als Mehrstufenschleusen zusammengefasst sind.
An jeder Schleusenstufe steht das obligatorische Schleusenwärterhaus. Allerdings sind die Schleusen automatisiert, so dass die charkteristischen
Häuser verfallen. Der Kanal ist befahrbar und die Schleusen sind intakt, aber wir sind keinem fahrenden Schiff begegnet.
Weiter geht es wieder auf der zu Kanal parallelen Autostraße. Vor dem Ort Attigny gibt es noch ein kurze Passage auf dem Leinpfad; und dann
radeln wir noch auf einem Schotterabschnitt zwischen Biermes und Rethel an dem Kanalufer entlang.
Nach unseren Informationsquellen (OSM-Karte, Internet) gibt es in diesem Abschnitt der Ardennen nur wenig Übernachtungsmöglichkeiten;
der nächste Campingplatz ist noch 40 km entfernt und in Rethel ist nur ein Hotel am Bahnhof ausgewiesen. Um eine Nachttour oder Wildcampen
zu vermeiden, quartieren wir uns diesmal in dem Hotel "Le Moderne" gegenüber dem Bahnhof ein.