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Spätsommer-Radtour 2021

Runde von Aachen durch Belgien, Nordfrankreich und nach Hause

Aachen, Vennbahn, Bastogne, Maas, Ardennen, L'Oise, Charleroi, Maas, Niederrhein, Bochum

Datum: 11. September 2021
Strecke: Thuillies - Namur
Streckenlänge: 85 km
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Auf unserem ehemaligen Campingplatz haben wir eine ganz ruhige Nacht verbracht. Der Regen hat uns auch verschont; aber der Himmel ist verhangen. Wasser aus dem Schlauch und eine Steckdose haben wir auch, so dass das Frühstück gerettet ist.

Nach kurzer Strecke kommen wir an einer Wassermühle vorbei, und an den Geräuschen erkennt man, dass da eine Wasserturbine läuft.
Manchmal sind auch andere Radler von Pannen betroffen. Der Belgier hat seinen Schlauch ersetzt, aber seine kleine Pumpe taugt nicht. Heinz hat eine lange Luftpumpe dabei, und ruck zuck ist der Reifen prall aufgepumpt.
Unser Bahntrassenradweg ligne 109/2 führt uns weiter durch waldreiches Gebiet. Dann liegt ein Schmalspurgleis neben dem Radweg. Und bald sieht man die Kirche von Thuin auf dem Berg neben unserer Strecke.
Dann erreichen wir einen Lokschuppen und davor steht eine alte Schmalspurlok aus dem Jahr 1888, die gerade angeheizt und für den Museumsbetrieb vorbereitet wird.
In dem Museums du tram vicinal sehen wir einige sehr gut restaurierte Straßenbahnen und Werkstattwagen. Da wir jetzt von der falschen Seite in das Museum eintreten, werden wir gleich rauskomplementiert und auf den Eingang auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite hingewiesen. Aber wir wollen ja weiterfahren.
Draußen stehen noch einige alte Waggons, die wohl an die Lok gekuppelt werden sollen.
In Thuin endet unser Bahntrassenradweg. Die Stadt liegt an dem Fluss Sambre, dem wir jetzt weiter folgen. Die Stadt ist sehr quirlig und heute am Samstag sind viele Menschen (und Autos) in der Stadt unterwegs. Thuin ist eine sehr schöne Stadt mit viel alter Bausubstanz und Charme.
Der Radweg verläuft auf der anderen Seite der Sambre; der kürzeste Weg ist die Fussgängerbrücke und mit Anschieben nehmen wir auch die.
Die Sambre ist hier im Oberlauf in einem schönen Tal eingebettet; kleine schmucke Häuser stehen am Flussufer.
Hingucker sind die Flussschleusen. Eine interessante Konstruktion sind Zugbrücken, die über das Schleusenbecken führen.
Am Ufer liegen kleine Frachtschiffe, die so gerade in die Schleuse passen.
In Aulne entdecken wir die Ruine eines Gebäudes; es ist ein verfallenes Kloster.
Neben dem Rennradfahren ist wohl das Angeln eine Leidenschaft der Belgier; heute am Samstag stehen sie am Ufer und einige sind mit Booten unterwegs.
Noch geht es ein paar Kilometer in dem beschaulichen Tal weiter.
Dann ändert sich das Bild drastisch. In Monceau kommen wir an einem stillgelegten Kohlekraftwerk vorbei. Der Standort war offensichtlich bedeutend für die Stromproduktion in dem Gebiet.

Hinter dem Kraftwerk ändert sich das Umfeld; der Radweg ist vermüllt und vernachlässigt.
Zwischendurch entdeckt Gerd eine Schildkröte auf dem Radweg.
Wir nähern uns den Randbezirken von Charleroi.
Immer mehr Industrieanlagen reihen sich an dem Ufer auf, an dem unser Radweg entlangführt. Auf beiden Seiten des Flusses liegen die Industrieanlagen eines Stahlwerkes. Teile des Werkes, wie der Hochofen, sind stillgelegt. Aus der Halle des Elektroofens dröhnt es laut; Qualmwolken dringen aus dem Gebäude.
Die Schleusen sind ab dem Kraftwerk größer geworden, und hier treffen wir eine große Anzahl von Frachtschiffen. Viele transportieren Schrott zu dem Stahlofen. Über dem Industriestandort liegt ein morbider Charme.
Trotzdem verläuft der Radweg immer am Ufer der Sambre entlang; oft direkt an der Werksmauer. Es folgen noch einige Industrieanlagen, und dann wird es langweilig. Die Sambre ist ein kanalisierter Fluss, der in einem Betonkorsett eingebettet ist. Eine Schleife sieht aus wie die nächste.
Hier wird der Radweg ganz offiziell über die Schleusentore geführt; und dann erreichen wir unser Tagesziel Namur.
In dem Mündungsdreieck von Sambre und Maas steht die Zitadelle von Namur, die eine lange geschichtliche Vergangenheit hat. Die Stadt bildet den Kontrast zu den Erlebnissen des Vortages. Laute Geräusche, Autos, Stimmenwirrwarr, Musik.
Wir wechseln noch mal die Flusseite und kommen zur Mündung der Sambre in die Maas. Nach 3 Kilometer Wegstrecke Maas aufwärts erreichen wir die Jugendherberge, in der wir uns für die Nacht eingemietet haben.
Am Abend suchen wir die Stadt auf. Beim Türken wird gespeist und dann sitzen wir auf der Terrasse eines Lokals an Place d'Armes. Heute kann ich mal entspannt mit Stuhl und Tisch den Tagesreport fertigstellen, während Heinz und Gerd schon in den Betten liegen.