Wir radeln von unserer Pension zum höchsten Punkt von Schöningen an der St. Lorenzkirche. Unser Track am grünen Band verläuft erstmal in südliche Richtung. Am Morgen scheint die Sonne kräftig; aber der Wind weht wieder aus südlicher Richtung, undwir müssen heftig gegen den Wind ankämpfen.
Hier kommen wir an einer Windmühle vorbei. Das Hilfswindrad und die Mechanik zur Ausrichtung des Mühlenkopfes sind ein interessantes Detail.
Im Westen der alten Grenze ist die Oberfläche der Wege meist geschottert und auf der DDR-Seite überwiegen die Plattenwege. Die alten Betonflächen der Plattenwege sind oft stark verwittert und die Räder rollen unruhig über den Belag.
Wir erreichen das Grenzdenkmal Hessendamm; hier ist der Wachturm noch erhalten. Der Turm war zur Betriebszeit durchgehend mit 4 Grenzern besetzt. Es gab ein Doppelstockbett, und wir spekulierten, dass die sich wohl gegenseitig überwacht haben. Das Dach hatte eine Geländer, vielleicht konnte man sich hier bei gutem Wetter sonnen?
Nach weiteren etlichen Kilometern Landschaft erreichen wir eine richtige Stadt und wir sind beeindruckt. Die Kleinstadt Hornburg ist ein historisches Kleinod, das für uns bislang unbekannt war.
Die Fachwerkgebäude in unterschiedlichem Stil reihen sind aneinander in den gewundenen Straßen der Innenstadt.
Danach führt unser Track in südliche Richtung und wir müssen wieder heftig gegen den Wind ankämpfen. Hier führt der Radweg direkt über den alten Kolonnenweg. Den vielen Aussparungen auf der Betonoberfläche kann man nicht ausweichen. Man kann sich entscheiden: rattern auf der Betonpltatte oder lieber auf der Grassode zwischen den Platten fahren.
Den Harz und die Brockenspitze können wir schon den ganzen Tag verfolgen. Wir überqueren die Autobahn A36 und passieren den Ort Abbenrode. Der Himmel verdüstert sich und es fängt an zu regnen. Wir ziehen die Regenkleidung über; aber die Niederschläge sind moderat und nicht allzu lange, so dass der Wetterumschwung am Nachmittag nicht allzusehr die Stimmung beeinflusst.
Hier geht die offene Landschaft in ein geschlossenes Mischwaldgebiet über. An den Hängen zum Harz sehen wir, dass weite Waldgebiete mit Fichtenbestand abgestorben sind.
Wir erreichen Kleingärten und dann die ersten Fachwerkgebäude der Stadt Ilsenburg. Dann kommen an den Forellenteil im Zentrum der Stadt, der touristisch mit einer Wasserfontäne und Restaurants am Ufer aufgemotzt ist.