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Frühjahrsradtour 2024

Ab durch die Mitte Deutschlands

mehr oder weniger entlang der Zonengrenze von Uelzen nach Würzburg

Datum:
16. Mai 2024
Strecke:
Schöningen - Ilsenburg
Streckenlänge:
70 km
Bild
Wir radeln von unserer Pension zum höchsten Punkt von Schöningen an der St. Lorenzkirche. Unser Track am grünen Band verläuft erstmal in südliche Richtung. Am Morgen scheint die Sonne kräftig; aber der Wind weht wieder aus südlicher Richtung, undwir müssen heftig gegen den Wind ankämpfen.
Wir überqueren wiedermal die alte Grenze, die hier parallel zum Grossen Grabens verläuft. Der Abschnitt verläuft in westlicher Richtung, so dass der Wind hier nur von der Seite kommt.
Hier kommen wir an einer Windmühle vorbei. Das Hilfswindrad und die Mechanik zur Ausrichtung des Mühlenkopfes sind ein interessantes Detail.
Unser Weg führt an den Feldern entlang. Grasflächen, Sommergetreide und weiter entwickeltes Wintergetreide lösen sich ab. Die wenigen Bäume und Sträucher halten den Wind nicht ab. Die Landschaft weist sanfte Hügel auf und es gibt hier im alten Zonenrandgebiet nur wenige Ansiedlungen.
Im Westen der alten Grenze ist die Oberfläche der Wege meist geschottert und auf der DDR-Seite überwiegen die Plattenwege. Die alten Betonflächen der Plattenwege sind oft stark verwittert und die Räder rollen unruhig über den Belag.
Wir erreichen das Grenzdenkmal Hessendamm; hier ist der Wachturm noch erhalten. Der Turm war zur Betriebszeit durchgehend mit 4 Grenzern besetzt. Es gab ein Doppelstockbett, und wir spekulierten, dass die sich wohl gegenseitig überwacht haben. Das Dach hatte eine Geländer, vielleicht konnte man sich hier bei gutem Wetter sonnen?
Nach weiteren etlichen Kilometern Landschaft erreichen wir eine richtige Stadt und wir sind beeindruckt. Die Kleinstadt Hornburg ist ein historisches Kleinod, das für uns bislang unbekannt war.
Dieser Laden ist wohl zuletzt in der DDR-Zeit genutzt worden.
Die Fachwerkgebäude in unterschiedlichem Stil reihen sind aneinander in den gewundenen Straßen der Innenstadt.
Horneburg lag direkt abgeschieden an der Zonengrenze und der Ort war wohl im Dornröschenschlaf versunken. Die Stadt kannten wir gar nicht, es ist somit für uns eine neue Erfahrung.
Danach führt unser Track in südliche Richtung und wir müssen wieder heftig gegen den Wind ankämpfen. Hier führt der Radweg direkt über den alten Kolonnenweg. Den vielen Aussparungen auf der Betonoberfläche kann man nicht ausweichen. Man kann sich entscheiden: rattern auf der Betonpltatte oder lieber auf der Grassode zwischen den Platten fahren.
Den Harz und die Brockenspitze können wir schon den ganzen Tag verfolgen. Wir überqueren die Autobahn A36 und passieren den Ort Abbenrode. Der Himmel verdüstert sich und es fängt an zu regnen. Wir ziehen die Regenkleidung über; aber die Niederschläge sind moderat und nicht allzu lange, so dass der Wetterumschwung am Nachmittag nicht allzusehr die Stimmung beeinflusst.
Hier geht die offene Landschaft in ein geschlossenes Mischwaldgebiet über. An den Hängen zum Harz sehen wir, dass weite Waldgebiete mit Fichtenbestand abgestorben sind.
Wir fahren auf dem Harzer Grenzweg, der durch dichtes Waldgebiet führt und auch für den Radferweg R1 geleitet wird. Die Oberfläche ist geschottert, die Steigungen sind moderat und der Weg ist mit dem Rad gut zu befahren.
Wir erreichen Kleingärten und dann die ersten Fachwerkgebäude der Stadt Ilsenburg. Dann kommen an den Forellenteil im Zentrum der Stadt, der touristisch mit einer Wasserfontäne und Restaurants am Ufer aufgemotzt ist.
Wir fahren dann weiter durch das Ilsetal bergan. Entweder kann man mit dem Rad das Kopfsteinpflaster wählen oder den Fussweg nutzen. Nach 2 Kilometern erreichen wir das vorgebuchte Waldhotel, das direkt neben der Ilse liegt.