Das Wetter lässt uns den Regen am Vortag vergessen. Bei herrlichem Sonnenschein radeln wir abwärts westlich von der Eisenacher Innnenstadt. Wir radeln eine kurze Wegstrecke an der Hörsel entlang.
Hier sitzen wir bei der 11-Uhr-Pause zusammen und anschließend führt unsere Route parallel zur Bahntrasse in westliche Richtung.
Und auf der linken Seite erhebt sich über Lauchröden ein größerer Burgkomplex; es ist die Burg Brandenburg, die zur DDR-Zeit im Sperrgebiet lag.
Hier passieren wir die Kirche Sallmannshausen nahe Gerstungen. Der Radweg wird hier über Nebenstraßen und Wirschaftswege geleitet. Die Werra fliesst hier durch ein breites Tal.
Wir kommen an der Katharinenkirche in Gerstungen vorbei und bleiben erst einmal auf der hessischen, westlichen Seite der Werra.
Mittlerweile quietschen und schleifen meine Bremsen. Ich nutze die Pause, die Bremsbeläge zu wechseln.
An der Werra war es noch einfach nachzuvollziehen, auf welcher Seite der ehemaligen Grenze man sich befindet. Neben den Plattenweg, die es nur im Osten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gibt, weist Gerd drauf hin, dass die Naturschutzgebiete im Osten mit einer Eule und im Westen mit einem Seeadler gekennzeichnet sind. Das hilft machmal weiter.
In Heringen gibt es ein Kalibergbaumuseum. Wir schauen uns die außen aufgestellten Exponate an, bis die anderen zur Weiterfahrt aufrufen.
An der Schachtanlage Heringen führt der Radweg wieder zur Werra herunter. Der Radweg wird hier abschnittsweise an der belebten Landstraße an der Werra entlang geleitet. Wir fahren an der Werra bis Phillipsthal, wo wir an einer großen Schachtanlage vorbeikommen. Wir verlassen hier die Werra und fahren nunmehr durch das Ulsertal. Der Radweg verläuft auf Nebenstraßen oder der Trasse der stillgelegten Ulsterbahn. Weite grüne Felder breiten sich aus, und wir sind in der Rhön angekommen.
In Grusselbach fahren wir vom Ulstertal ab zum Point alpha. Vorher geht es über die B84 und dann erwartet uns ein ganz steiler Anstieg. Es geht über einen steilen geschotterten Waldweg bergan, wo selbst unsere Pedelecfahrer schieben müssen (mit Schiebehilfe!). Dann folgt ein steiler asphaltierter Weg, ich würde mal auf eine Steigung von 12% tippen, die wir fahrend bewältigen.
Der Point alpha ist eine Stelle der innerdeutschen Grenze, wo sich die amerikanische Armee und später der Bundesgrenzschutz sowie der Grenzschützer der DDR Auge in Auge gegenüber gestanden haben. Und an dem markanten Berggipfel hat man einen weiten Blick in das Umland der Rhön. Hier oben ist noch ein Teil der Grenzanlagen erhalten.
Von dort oben geht es in einer Schussabfahrt bergab nach Geisa und wieder ins Ulstertal. Die Stadt gehört zu Thüringen und lag also hinter den Grenzanlagen. Eine schöne Fachwerk-Kleinstadt mit Brunnen und der St. Phillippskirche. Werner fällt eher ein geöffnetes italienisches Restaurant auf und er befürchtet, woanders nichts mehr zu essen zu bekommen. So stimmen wir überein, dort zu essen.