Heute müssen wir den Harz überqueren; ist schon klar, dass uns heute der schwierigste Abschnitt erwartet. An unserem Waldhotel führt der geschotterte Weg neben dem Fluss Ilse in die Harzer Höhen. Auf der anderen Seite des Flusses können wir den Wanderweg zwischen den Bäumen sehen. Unser Weg führt durch den dichten Mischwald an dem idylischen Flussverlauf heftig bergan.
Zumeist im kleinsten Gang geht es auf der Schotterpiste bergan. Klaus und Heinz, die ihren Elektroantrieb eigentlich nie nutzen, sind in Führung; der Rest der Gruppe quält sich bergan. Es geht 4 km heftig bergan, bis wir die Steigung erst mal abklingt. In der Höhenlage von 550 m haben wir das dichte Waldgebiet verlassen und kommen in die Höhenzone, auf der nur noch ein verkümmerter Restwaldbestand zu finden ist.
Die Fichten sind praktisch alle abgestorben oder umgefallen und der Bereich ist nur mit Sträuchern und niedrigem Gebüsch bewachsen. Wir kommen ins Schwitzen und endlich gibt es eine erste Pause. Das Wetter ist ganz okay; es ist bewölkt, aber heftiger Sonnenschein bei der Anstrengung muss nicht sein.
Wir hören schon dass Pfeifen einer Lokomotive der Harzer Schmalspurbahn. Es folgt ein Gefälleabschnitt zu der Landesstraße L 100 und da erreichen wir den Bahnhof Drei Annen Hohne. Wir kommen dort gegen 12:30 Uhr zur richtigen Zeit an, bei der drei durch Dampflok gezogene Zügen den Bahnhof anlaufen. Die Lokomotiven werden noch rangiert und eine Lok nimmt Wasser auf.
Dann verlassen die Züge den Bahnhof in Richtung Brocken, Wernigerode und Nordhausen. Wir ziehen auch weiter und von der Landesstraße geht es gleich wieder ab auf einen Schotterweg. Der Weg führt rauf und runter parallel zum Verlauf der Harzer Schmalspurbahn.
Nach Elend folgt Sorge, die beide von der Harzer Querbahn angelaufen werden. Wieder führt der Weg auf eine Schotterpiste und später auf den Kolonnenweg der DDR-Grenztruppen entlang des Grenzverlaufs. Wir queren immer wieder die alte Grenze; und hier ist der Blick aus einer schmalen Beobachtungsöffnung eines Einmannbunkers abgelichtet.
Dann sieht es so aus; runter fahren mit viel Bremsen geht noch, aber bergauf gehts bei den Radlern ohne Hilfsantrieb nur mit Schieben, während unsere Pedelecfahrer einfach eine höhere Unterstützungsstufe einlegen.
Danach folgt die erste spektakuläre Abfahrt zum Ort Zorge und weiter gehts mit mäßigem Gefälle bis nach Walkenried. Hier stärken wir uns mit einer Harzer Wurst mit Bärlauch von der Metzgerei im Pennyladen.
Im weiteren Verlauf folgen immer wieder kürzere Steigungs- und Gefällestrecken, wo das Fahren richtig Spaß macht. Größere Felder säumen den Weg, die steilen Hänge haben wir hinter uns gelassen. Unsere Strecke führt durch Brochthausen, und dann folgt noch ein anstrengender Anstieg auf eine Höhe von 300 m.
Dann gibt es eine schnelle Abfahrt und wir landen in Duderstadt. Wir erreichen die historische Innenstadt, hier die Marktstraße mit der St. Cyriakus-Basilika.
Unser Hotel liegt am Stadtrand. Das Hotel gehört zu einer online-Hotel-Gruppe und ist ohne Rezeption. Alle Daten müsssen online eingegeben werden, bevor der Zugangscode ausgespuckt wird; etwas nervig, mit einer Rezeption ist es einfacher. Es gibt aber eine kleine Küche und wir könnnen uns selbst verköstigen.