Strecke: Lago di Bolsena -
Sovana
Datum: 14. Mai 2015
Distanz: 77 km
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Was
für ein Tag, der so harmlos mit dem Frühstück vor dem Campingplatz neben
dem Lago Bolsena begann. Rainer ist wieder im See schwimmen gegangen. Den
Italienern sind die 17°C noch viel zu gering, um sich mit dem Nass
auseinanderzusetzen.
Irgendwann
nach 10 Uhr waren die Klamotten dann auch gepackt, und wir fahren im
Uhrzeigersinn um den See.
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Man
kann mit dem Rad fast immer direkt am See entlangradeln. Es herrscht noch
absolute Vorsaison; der Campingplatz war kaum belegt und an dem Seeufer
sieht man nur sehr wenige Menschen, die sich zum Sonnen an dem schwarzen
Sandstrand hingelegt haben. Aber den Italienern ist es wohl noch zu kalt,
die warten auf den August. Das gute ist, dass das Ufer meisten frei
zugänglich und nicht durch Privateigentum verschlossen ist.
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Hier
sieht man bei Capodimonte eine Halbinsel, die weiter in den See hineinragt.
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Davor
liegt Marta. Die Himmelfahrtsprozession war wohl gerade beendet, als wir
den Ort passieren. Die beiden haben sich das Spektakel wohl intensiver
angeschaut. Viele Italiener sind auf den Beinen; und es sind Marktstände
aufgebaut und das Ufer wird stark frequentiert.
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Die
Häuser sind mit Himmelfahrtssymbolen geschmückt, und gegenüber
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liegen
die Fischerboote an dem Strand. Ob´s hier noch richtige Binnenfischer gibt?
Der
Radweg am See verläuft meistens auf kleinen Straßen oder wir nehmen den
Fussweg, der noch kaum genutzt wird.
Aber
hier geht es richtig zur Sache; der Berg mit 20 % Gefälle lässt Heinz schon
recht gut aussehen. Bei der Steigung nach Grodeli am Nordwestufer sieht es
dann aber ganz anders aus.
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Der
Lago di Bolsena liegt in den Monte Vulsinio und der See ist als Folge des
Zusammenbrechens einer Magmablase entstanden. So habe ich es nachgelesen.
Jedenfalls geht es an dem Ufer Richtung Norden steil bergan; Oliven und
Wein bilden hier die wichtigste landwirtschaftliche Grundlage.
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Wir
erreichen dann das Dorf Gradoli, das zur Provinz Vertoli gehört. Es ist
Mittag, das Dorf ist ausgestorben. Nur die Ballonverkäuferin Raphaela
belebt das Dorfbild, bis etwas Aufregung aufkommt, als ihr Ballonwagen sich
selbstständig macht, während sie sich in der nebenliegenden Bar aufhält.
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Noch
ein Blick zurück auf die Steinfassaden von Gradoli.
Danach
geht es erst einmal bergan und irgendwann erreichen wir das kleine Dorf
Onana. Hier legen wir einen kurzen Stopp ein. Auf dem Dorfplatz gibt es
einen Brunnen, der dem Papst Pius II gewidmet ist.
Hinter
Gradoli legen wir noch einen großen Bogen ein. Hier gibt es Kornfelder und
den für Italien untypischen Kartoffelanbau. Es ist eine weite offene
Hügellandschaft und im Hintergrund türmen sich hohe Berge auf.
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Auf
dem Weg nach Sorano kommen wir an einem Steinbruch vorbei; oder muss man
besser sagen Tuffsteingewinnungsbetrieb. Infolge des Vulkanismus ist hier
der Tuffstein mit den Gasporen entstanden, der nun kommerziell abgebaut
wird.
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Auf
unser Provinzstraße SP4 folgt eine lange Abfahrt durch bewaldetes Gebiet.
Auf der linken Seite fällt das Flusstal steil bergab.
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Dann
sehen wir den Ort Serano von einer Brücke im Gegenlicht. Wir passieren an
den Tuffsteinhängen ausgehölte Räume, die mit Türen verschlossen sind,
Garagen, Champignonzucht.. wir haben nicht herausbekommen, wozu die Räume
genutzt werden.
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Wir
nähern uns Serano am Ende des Tales. Die Gebäude bestehen aus Tuffstein; es
gibt ganz enge Gassen und ich finde mit dem Rad einen Weg fast bis zur
oberen Ebene des Dorfes. Von hier kann man ins das Tal zurückschauen und
auf die Gebäude von Serano blicken.
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Den
höchsten Punkt erreiche ich fast ganz mit dem Rad; die flachen Stufen
überwinde ich auch noch. Nur die letzten muss ich zu Fuß überwinden,
während Heinz unten am Ortseingang wartet und sich schont (ätsch).
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Dieses
Labyrinth ist schon phantastisch..und ich rolle zum Ausgangspunkt zurück.
Nach
einem kurzen Aufstieg hinter Serano folgt eine nahezu gerade Straßenstrecke
mit leichten Anstiegen und Gefällen. Wir rasen mit 28 – 33 km/h nach
Südwest… und man fühlt sich richtig stark – bis die nächste Steigung einen
zur Wirklichkeit zurückführt.
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Dann
noch ein paar steil Serpentinen und wir sind in dem Ort Pitigliano. Zuerst
passieren wir einige Weingeschäfte, die in dem Tuffstein am Straßenhang
eingebettet sind.
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Der
Ort ist überwältigend. Die Fläche auf dem Bergmassiv wurden bis auf den
letzten Quadratmeter ausgenutzt; und die aus Tuffstein geschaffenen Häuser
stehen eng gedrängt. Dazwischen gibt es noch Plätze und Brunnen, die das
Stadtbild auflockern. Alles schon wirklich toll – und wirklich was Neues
kennengelernt.
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Wir
verlassen den Ort über einen Anstieg auf der Straße Sr74; aber das ist der
falsche Weg. Aufgrund des engen Tales waren sie Straßen erst nicht
auseinanderzuhalten. Als Vorteil erwies sich der Blick auf des gesamte
Stadtpanorama bei tief liegendem Sonnenstand.
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Wir
verlassen Pitigliano mehr oder weniger in westlicher Richtung; die Straße
ist streckenweise tief in das Tuffsteingebirge eingeschnitten.
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Dann
wird die Landschaft wieder offener; viel Weinanbau und bunte Farben beim
einsetzenden Sonnenuntergang. Im Hintergrund befinden sich wieder die
Berge.
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Die
gelb blühende Fläche ist ein Hingucker und ein tolles Fotomotiv.
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Wir
fahren an dem Abend noch bis Sovana, es muss heute mal keine Gewalttour
sein. Dort übernachten wir in einem Hotel. Es zeigt sich wieder, dass der
Touristenstrom noch nicht eingesetzt hat; aber eigentlich ist es eine gute
Jahreszeit, um die Gegend hier zu erkunden.
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