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Am
Morgen blicken wir von unserer exponierten Lage vom Balkon unseres Zimmers auf
das Hügelland. Es ist deutlich kälter geworden und es ist diesig, so dass
die Fernsicht eingeschränkt ist. Wir rollen nochmals durch Volterra und
genießen das historische Ambiente.
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Wir
verlassen Volterra in östlicher Richtung und unterqueren die Brücke der
stillgelegten Bahnlinie.
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Dann
geht es erst einmal von der Höhenlage von Volterra (550 m) bergab. Wir
haben einen Superblick auf das Umland. An jeder Kurve muss man eigentlich
anhalten, um das Umfeld zu genießen. Die tiefer liegenden Flächen werden
landwirtschaftlich genutzt, die Bergkuppen sind bewaldet. Und dann gibt es
die Häuser in den typischen Brauntönen.
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In
einer Kurve der Straße ist ein Ring installiert, der ein Aussichtsfenster
darstellen soll. Ich habe mir die Situation aus der anderen Richtung
angeschaut.
Ich
will nicht verhelen, dass die ersten Versuche nicht geklappt haben (falling
stuntman).Der Trick war dann der Kopfstand ohne Schuhe.
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Der
blühende Ginster wächst an dem Straßenrand und den Duft nimmt man beim Radfahren
intensiv wahr. Das Land wird besoners für den Weinanbau genutzt.
Immer
wieder muss man anhalten, um die Landschaft genießen.
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Wir
fahren in östlicher Richtung auf der SR68, und dann sieht man von weitem
hohe Türme auf einem Bergmassiv. Davor eine große moderne Gebäudeanlage.
Bei näherer Betrachtung erkennen wir die letzte als Gefängniskomplex und
der Ort auf der Bergspitze ist San Gimignano, unsere nächstes angepeiltes Zwischenstation.
Vor dem Ort gibt es schon große Busparkplätze, um die Altstadt vom Verkehr
zu entlasten.
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Aufgrund
der Turmkonstruktionen meint Heinz: „Jetzt kommt Frankfurt (Manhatten hielt
er für übertrieben)“. Aber dieser komische Anblick mit den Türmen in einer
mittelalterlischen Stadt verwundert schon.
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Wir
haben uns natürlich schlau gemacht: was heute der Porsche vor dem Haus ist
war damals der Turm am Haus. Die Bewohner haben sich gegenseitig bezüglich
der Höhe ihrer Türme ausgestochen. Der Ort lag auf dem Frankenhandelsweg,
bis die umgebenden Sümpfe trockengelegt wurden. Dann musste man nicht mehr
auf die Berge klettern. San Gimignano verlor seine Bedeutung als Ort auf
dem Handelsweg. Außerdem lag der Ort dann im Machtbereich von Florenz, und
die Herrscher gaben lieber das Geld für den Ausbau von Florenz aus. als San
Gimignano zu subventionieren.
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Die
Konsequenz war, dass nach 1500 kaum noch in die Infrastruktur investiert
wurde. Da das Klima nicht so sehr an der Bausubstanz genagt hat, blieb eine
faszinierdende mittelalterliche Stadt bestehen, die heute die Touristen
anzieht. Die Infrastruktur ist wie in Volterra auf die Touristenströme
ausgerichtet, landestypische Lebensmittel und künstlerische Erzeugnisse
werden angeboten. Nichtdestotrotz muss man eingestehen, dass der Ort ein
einzigartiges Flair und Stimmung aufweist.
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Wir
essen noch Pizza am Rande der Altstadt von San Gimignano und fahren dann
weiter durch die einzigartige Landschaft; immer wieder gibt es tolle
fazinierende Ausblicke.
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Wir
kommen an Weingüter vorbei, und wir sind im Herzen der Toskana und in der
harmonischen Stimmung, gerade auf dem Fahrrad die Landschaft auch außerhalb
der Touristenmetropolen gebührend wahrzunehmen.
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Wir
fahren durch Pancole und danach hat Rainer einen unbefestigten „Fahrradweg“
als Track ausgewählt. Heinz musste erst einmal überredet werden, den Weg zu
nehmen. Anfangs ging es bergab, das schafft man auch bei einem Geröllweg.
Dann ist der Weg an dem Ufer eines Baches auch noch abgerutscht, da kommt
man nur noch mit dem Rad durch.
Dann
erreichen wir nach heftigen Steigungen auf dem unbefestigten Weg endlich Gambassi
Therme, und können wieder auf einer richtigen Straße weiterfahren.
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In
Castelfiorentino erreichen wir den Fluss Elsa. Hier wird es etwas langweiliger:
großflächige städtische Bebauung, es fehlen die sanften Hügel Landschaften.
Dann
geht es aber wieder rauf; der Ort San Miniato ist aufgrund der Türme auf
dem Bergmassiv von weitem wahrzunehmen.
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Im
Zentrum der Renaissance-Palast Grifoni,
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durch
die schmalen Straßen fahren wir ins nördliche Flachland. Hier stoßen wir
auf das Problem, dass es außerhalb der touristischen Zentren wenig
Übernachtungsmöglichkeiten gibt. An der Küste reiht sich ein Campingplatz
neben dem anderen, und hier ist es schwierig, überhaupt ein Hotel zu
finden. Wir überqueren den Arno und radeln durch die Altstadt von Fucecchio
ohne eine Auberge zu finden.
Am
Ortsausgang finden wir dann ein Hotel, Zimmer in Ordnung, Essen ok, Wein
ok. Wieder geht ein toller Tag dem Ende entgegen; aber vorher ist noch der
Tagesbericht fällig.
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