Gut, dass wir nicht im Zelt übernachten mussten. Am Morgen ist es arschkalt. Eine warme Dusche gab es auf den Campingplatz auch nicht. Nach einen Pulverkaffee in dem Wohncontainer geht es los. Ich ziehe erstmal alles an, was ich mitgenommen habe.
Jetzt folg ein highlight; die Kanalbrücke über das Loiretal. Bei der stählernen Brücke hatte Gustav Eiffel wieder seine Hände im Spiel. Am Portal stehen diese Kupferstatuen. Neben dem Wasserweg gibt es auch einen Fuss- und Radweg auf der Brücke, aber wir bleiben auf der rechten Loireseite.
Es kommt gerade ein für Touristen umgebautes Schiff über die Brücke; zwischen der Schiffsbordwand und dem Wassertrog sind gerade ein paar Zentimeter Platz. Da auch noch heftiger Seitenwind herrscht, muss der Schiffsführer immer wieder gegensteuern und das Schiff passiert den Wassertrog im Schleichgang.
Auf der anderen Flussseite treffen wir auf den Canal lateral a la Loire, der den Canal du Briare nach der Eiffel-Brücke fortsetzt. Hier gibt es eine Schleuse, die zur Loire führt.
Wir radeln jetzt an den Kanal entlang.
In Belleville-Sur-Loire wollen wir einkaufen, um mal was auf die Gabel zu bekommen und die Bier- und Weinvorräte aufzufüllen. Aber in der Mittagszeit hat der Supermarkt geschlossen. In dem Ort gibt es ein großes Atomkraftwerk; derzeit gibt es genügend Wasser in der Loire, um das Atomkraftwerk mit hoher Leistung zu betreiben, wie die Kühlturmschwaden zeigen.
In dem Ort Cosne-Cour-Sur-Loire haben wir eine lidl-Filiale gefunden, und hier können wir uns endlich eindecken. Danach treffen wir noch auf einige Dromedare, aber die gehören zu einem Zirkus.
Aber wir haben heute einen Superrückenwind; wir fahren in östliche Richtung und der Westwind schiebt uns mit 25 bis 30 km/h die Loire rauf. Zumeist geht es durch eine grüne Landschaft mit Wiesen und weiten Getreideanbauflächen.
Die Loire führt derzeit viel Wasser; mal geht der Radweg direkt am Wasser entlang oder er verläuft ein paar hundert Meter
im Hinterland.
In dem kleinen Ort Beffes entdecken wir auf der Karte einen Velo-Camingplatz. Bis auf zwei Gäste in den festen Wohnbauten ist niemand zu finden. Die Einrichtungen des Campingplatzes stehen offen, und wir schlagen unsere Zelte auf. Nach einem kleinen Abendessen kann ich in einem warmen Aufenthaltsraum den Bericht zuende schreiben.